Carbonate, Gips und lösliche Salze
Minerale können auf verschiedenem Wege in Böden gebildet werden. Durch Ionenreaktionen können gelöste Salze rekristallisieren. Dies geschieht, wenn die Lösung durch Verdunstung oder Abkühlung übersättigt ist. Eine übersättigte Lösung kann relativ schnell entstehen, wenn die Salzminerale sehr feinkör...
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Format: | Reference Entry |
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Zusammenfassung: | Minerale können auf verschiedenem Wege in Böden gebildet werden. Durch Ionenreaktionen können gelöste Salze rekristallisieren. Dies geschieht, wenn die Lösung durch Verdunstung oder Abkühlung übersättigt ist. Eine übersättigte Lösung kann relativ schnell entstehen, wenn die Salzminerale sehr feinkörnig sind. Außerdem kann beim Vermischen von Lösungen zweier leichtlöslicher Salze ein schwerlösliches Salz entstehen und aus der Lösung ausgefällt werden. Carbonatfällung und ‐lösung sind vor allem vom CO
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‐Partialdruck der Bodenlösung abhängig. Zwischen dem in der Bodenlösung gebunden und dem freien CO
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der Bodenluft besteht ein Gleichgewicht. Das Kalk‐Kohlensäure‐Gleichgewicht wird vor allem vom CO
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‐Partialdruck und der Temperatur bestimmt. Der CO
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‐Partialdruck wird im Boden von Organismenaktivitäten gesteuert. Aquatische Pflanzen können durch CO
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‐Aufnahme bei der Photosynthese die Fällung von CaCO
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bewirken. Der Einfluss des Luftdrucks auf das Kalk‐Kohlensäure‐Gleichgewicht im Boden ist unwesentlich. Die Löslichkeit der Salze und die Wasserbewegungsrichtung bestimmen die Reihenfolge der Anreicherungshorizonte von Salzen. So befindet sich in terrestrischen Böden der Carbonat‐ über dem Gipsanreicherungshorizont und dieser über dem leichtlöslichen Salzanreicherungshorizont. Die umgekehrte Reihenfolge findet man in Grundwasserböden. In ariden Gebieten ist in Senkenbereichen mit Grundwassereinflüssen außerdem eine laterale Salzdifferenzierung zu beobachten. Böden am Rande der Senken sind vor allem mit Carbonaten und Gips, im Zentrum der Senken mit leichtlöslichen Salzen angereichert. Die Anreicherungsmenge an allochthonen Salzen in den terrestrischen Böden und die Tiefe der Anreicherungshorizonte sind vor allem vom Klima, Intensität und Dauer der ariden Periode, Intensität der Depositionsbelastung mit Salz, Relieflage und den physikalischen Bodeneigenschaften (Bodenart und Lagerungsdichte) abhängig. Die angereicherten Salze können im Boden in verschiedenen Formen vorkommen. Sie treten als feines Pulver, als große Kristalle oder als Bänke, Krusten bzw. Konkretionen mit unterschiedlicher Gestalt auf. |
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DOI: | 10.1002/9783527678495.hbbk1996001 |