Literatur am Bildschirm
Die Digitalisierung des Lesens nimmt mit der Verbreitung digitaler Lesegeräte und der Verfügbarkeit digitaler Texte zu, so dass das Lesen von Büchern auf dem Bildschirm zu einem dauerhaften Phänomen werden könnte. Nach zentralen Thesen kulturwissenschaftlicher ebenso wie kommunikationswissenschaftli...
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Veröffentlicht in: | Orbis litterarum 2020-10, Vol.75 (5), p.213-229 |
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Hauptverfasser: | , , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | eng |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Die Digitalisierung des Lesens nimmt mit der Verbreitung digitaler Lesegeräte und der Verfügbarkeit digitaler Texte zu, so dass das Lesen von Büchern auf dem Bildschirm zu einem dauerhaften Phänomen werden könnte. Nach zentralen Thesen kulturwissenschaftlicher ebenso wie kommunikationswissenschaftlicher Theoriebildung gehen unterschiedliche Lesemedien mit einem unterschiedlichen Leseverhalten und unterschiedlichen Leseerfahrungen einher. Ausgehend von der Frage, inwiefern sich die Leseerfahrung bei literarischen Texten durch das jeweilige Lesemedium verändert, bietet dieser Forschungsbericht einen systematischen und detaillierten Überblick über die Ergebnisse von 42 bisher dazu durchgeführten empirischen Studien und versucht damit die interdisziplinäre Kommunikation zwischen empirischer Leseforschung und Literaturwissenschaft zu intensivieren. Auf der Basis der bislang durchgeführten Studien kann die These, ein digitales Lesemedium würde sich negativ auf das Verstehen von narrativen Texten auswirken, nicht bestätigt werden. Im Gegenteil scheint es hinsichtlich des Textverständnisses, der zentralen Dimension in den meisten Studien, keinen Unterschied zu machen, ob am Bildschirm oder gedruckt gelesen wird. Diese empirischen Befunde werden abschließend einer kritischen Einschätzung und Diskussion unterzogen. Dabei werden mehrere Forschungslücken bzw. Desiderata einer künftigen Leseforschung genannt, insbesondere die Herausforderung, den Leseprozess im Allgemeinen und den Einfluss digitaler Lesemedien auf die Leseerfahrung im Besonderen adäquat zu operationalisieren und zu messen. Denn im Vergleich zu informativen Texten erfordert vor allem das Lesen von Literatur Analyseinstrumente, die der Komplexität der Texte und dem multidimensionalen Leseprozess gerecht werden. |
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ISSN: | 0105-7510 1600-0730 |
DOI: | 10.1111/oli.12271 |