Versagen des Daches der archäologischen Stätte in Santorin/Griechenland

Eine 3500 Jahre alte, während Vulkanexplosionen mit Lava überschüttete und nach Ausgrabungen fast intakt gefundene minoische Siedlung auf der Insel Santorin wurde über eine Fläche von 11800 m2 durch eine Raumfachwerkkonstruktion überdacht. Kurz nach Fertigstellung versagte teilweise eins der insgesa...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Der Stahlbau 2006-05, Vol.75 (5), p.349-356
Hauptverfasser: Vayas, Ioannis, Ermopoulos, John, Thanopoulos, Pavlos
Format: Artikel
Sprache:eng
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Eine 3500 Jahre alte, während Vulkanexplosionen mit Lava überschüttete und nach Ausgrabungen fast intakt gefundene minoische Siedlung auf der Insel Santorin wurde über eine Fläche von 11800 m2 durch eine Raumfachwerkkonstruktion überdacht. Kurz nach Fertigstellung versagte teilweise eins der insgesamt dreizehn Felder auf einer Fläche von 500 m2 und führte zum Verlust von einem Menschenleben. Zur Klärung der Versagensursachen wurden die Eingangsdaten zur Bemessung und Ausführung des Tragwerks gesammelt und diverse experimentelle und numerische Untersuchungen durchgeführt. Es zeigte sich, daß das Versagen hauptsächlich durch die Überlastung des Daches durch die Bodenauffüllung verursacht wurde, deren Dicke und spezifisches Gewicht größer als die vorgesehenen Werte waren. In kleinerem Maße trugen Zwänge infolge von Montagezuständen und geometrische Imperfektionen in Form von Abweichung der Stablängen von ihrer Sollängen dazu bei. Das spröde Tragverhalten infolge der in den Stäben vorgesehenen Löcher konnte das Versagen nicht verhindern. (© 2006 WILEY‐VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim) Collapse of the roof over the archaeological site in Santorin, Greece. A 3500 old Minoan city that was covered with lava during the eruption of the volcano in Santorin was found almost intact after recent excavations. The archaeological site was covered over an area of 11800 m2 with a roof. The roof consisted of a space frame steel structure and had 13 spans with length ranging from 6,5 to 16,5 m. The structure was supported by tubular steel columns resting on bearings that acted as a seismic isolation. After completion of the works, part of the roof over an area of 500 m2 collapsed, causing a loss of one human life. In order to investigate the causes of the collapse, all important input data for design and construction were collected, which was followed by experimental and numerical investigations on the overall structure and its parts. The studies showed that the collapse was primarily due to overloading from the soil used to cover the roof, which was thicker and heavier than the specified one, and to a less extend due to indirect actions from erection processes and geometric imperfections in the form of deviation of bar lengths from the prescribed ones. Finally the brittle behaviour due to size and forms of the holes in the bars could not stop the collapse.
ISSN:0038-9145
1437-1049
DOI:10.1002/stab.200610034