Das Event Horizon Telescope
Zusammenfassung VLBI‐Beobachtungen im Millimeter‐Wellenlängenbereich erlauben es, die unmittelbare Umgebung von supermassereichen, extragalaktischen Schwarzen Löchern direkt abzubilden. Mit dem Event Horizon Telescope (EHT) durchgeführte Messungen der Radiogalaxie M87 haben zur Entdeckung einer ring...
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Veröffentlicht in: | Physik in unserer Zeit 2020-11, Vol.51 (6), p.274-282 |
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Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | eng |
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VLBI‐Beobachtungen im Millimeter‐Wellenlängenbereich erlauben es, die unmittelbare Umgebung von supermassereichen, extragalaktischen Schwarzen Löchern direkt abzubilden. Mit dem Event Horizon Telescope (EHT) durchgeführte Messungen der Radiogalaxie M87 haben zur Entdeckung einer ringförmigen Struktur im Zentrum der Galaxie geführt, die als Lichtring um ein rotierendes zentrales Schwarzes Loch interpretiert wird. Am Jetfußpunkt des Quasars 3C279 sieht man nichtballistische Bewegung mit hoch relativistischer Geschwindigkeit auf Skalen von weniger als zweitausend Schwarzschild‐Radien Entfernung. Schnelle Strukturvariabilität ist ein limitierender Faktor bei der noch anstehenden Kartierung des Schwarzen Loches im galaktischen Zentrum (SgrA*). Die Weiterentwicklung dynamischer Bildgebungsverfahren und verbesserte Kalibrationsmethoden sollten dies in naher Zukunft ermöglichen.
Am 10. April 2019 wurde das erste Bild eines Schwarzen Lochs veröffentlicht, gewonnen mit dem Event Horizon Telescope. Dieser Meilenstein in der modernen Astronomie erzeugte weltweit ein großes Echo in den Medien. Es folgten Beobachtungen der Jetbasis des Quasars 3C279 mit bis dahin unerreichter Detailschärfe. Diese Erfolge gehen mit hohem technischen Aufwand und akribischer Datenverarbeitung einher. |
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ISSN: | 0031-9252 1521-3943 |
DOI: | 10.1002/piuz.202001591 |