Zur Alkalibehandlung von Proteinen 1. Mitt. Das Verhalten der Sulfhydryl und Disulfidgruppen in alkalibehandeltem β‐Lactoglobulin und α‐Lactalbumin

Die Alkalibehandlung von β‐Lactoglobulin und α‐Lactalbumin führt zum Abbau der Disulfidbindungen in den Proteinmolekülen. Wird eine 0,8. 10−4 M β‐Lactoglobulinlösung in 0,022 N Natronlauge (pH‐Wert 12,0) 30 min bei 90 °C erhitzt, so sind von den insgesamt 4 Molen Disulfidgruppen und 2 Molen Sulfhydr...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Die Nahrung 1977, Vol.21 (8), p.697-704
Hauptverfasser: Nötzold, H., Schlegel, B., Breitfeld, D., Freimuth, U.
Format: Artikel
Sprache:eng
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die Alkalibehandlung von β‐Lactoglobulin und α‐Lactalbumin führt zum Abbau der Disulfidbindungen in den Proteinmolekülen. Wird eine 0,8. 10−4 M β‐Lactoglobulinlösung in 0,022 N Natronlauge (pH‐Wert 12,0) 30 min bei 90 °C erhitzt, so sind von den insgesamt 4 Molen Disulfidgruppen und 2 Molen Sulfhydrylgruppen pro Mol dimeres β‐Lactoglobulin 0, 4 Mole Disulfidgruppen, 2, 2 Mole Sulfhydrylgruppen und 1, 8 Mole Sulfidionen pro Mol dimeres β‐Lactoglobulin nachweisbar. Die Sulfidionen lassen sich direkt als Schwefelwasserstoff, aber auch aus der Differenz der Werte der amperometrisch‐argentometrischen Titration und der ELLMANschen Methode (Umsetzung mit DTNB) bestimmen. Die Disulfidgruppen werden mit DTNB nach ihrer Reduktion mit Natriumborhydrid bestimmt. Die durch Reduktion mit Natriumborhydrid erhaltenen Sulfhydrylgruppen reoxidieren sich nach einem Geschwindigkeitsgesetz 2. Ordnung. Nach der Reduktion der Disulfidgruppen mit Natriumborhydrid wird die argentometrisch‐amperometrische Sulfhydrylgruppen‐bestimmung mit der rotierenden Platinscheibenelektrode durch die Anwesenheit von Borsäure gestört.
ISSN:0027-769X
1521-3803
DOI:10.1002/food.19770210807