Elektronenmikroskopische Untersuchungen am gerichtet erstarrten Al–Al3Ni‐Eutektikum

Die Struktur des nach dem vertikalen Bridgeman‐ Verfahren mit Erstarrungsgeschwindigkeiten im Bereich von 6 bis 70 mm/h gerichtet erstarrten stabförmigen Al–Al3Ni‐Eutektikums wurde im erstarrten, zugverformten und wechselbeanspruchten Zustand untersucht. – Die in der Al‐Matrix annähernd parallel zueinander eingewachsenen Al3Ni‐Stäbe erweisen sich als Whisker, deren Morphologie mit der beobachteten kristallographischen Orientierung und der Erstarrungsgeschwindigkeit zusammenhängt. Beobachtungen typischer Versetzungszellstrukturen, welche die Stäbe in der Matrix verbinden, Grenzflächenversetzungen und Moiré‐Muster an der Al/Al3‐Grenzfläche werden vorgestellt und beschrieben. Die theoretischen Abstände zwischen Anpassungsversetzungen und Moiré‐Streifen wurden für einige wichtige Gitterrichtungen berechnet und mit den beobachteten verglichen. The structure of the rodlike Al–Al3Ni‐eutectic directionally solidified by a vertical Bridgeman‐method at rates ranging from 6 to 70 mm/h was studied in as grown, tensile strained and fatigued conditions. – The Al3Ni‐rods embedded in the Al‐matrix nearly parallel to each other proved to be whiskers with a morphology being in relation to the observed crystallographic orientation and the solidification rate. Observations of typical dislocation cell structures linking the rods in the matrix, interfacial dislocations and moiré‐patterns at the interface Al/Al3Ni are presented and described. The theoretical distances between misfit dislocations and in moiré‐patterns for some important crystallographic directions were calculated and compared with the observed ones.