Thermochromie – ein altes und neues faszinierendes Phänomen

Der Begriff „Thermochromie”︁T leitet sich aus den griechischen Bezeichnungen für Wärme („thermos”︁) und Farbe („chroma”︁) ab. Bezeichnet wird damit das Auftreten reversibler Farbänderungen von Stoffen in Abhängigkeit von der Temperatur. Entsprechende Erscheinungen sind im Bereich der Anorganischen C...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Chemkon 2008-02, Vol.15 (1), p.19-24
Hauptverfasser: Leppin, Ines, Voß, Carsten, Freienberg, Julia, Evers, Rainer, Flint, Alfred
Format: Artikel
Sprache:eng
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Beschreibung
Zusammenfassung:Der Begriff „Thermochromie”︁T leitet sich aus den griechischen Bezeichnungen für Wärme („thermos”︁) und Farbe („chroma”︁) ab. Bezeichnet wird damit das Auftreten reversibler Farbänderungen von Stoffen in Abhängigkeit von der Temperatur. Entsprechende Erscheinungen sind im Bereich der Anorganischen Chemie schon seit langem bekannt. Ein klassisches Beispiel ist der rote Rubin, der sich beim Erhitzen grün färbt und beim Abkühlen wieder rot wird. Aber auch wenn man gerade keinen Rubin zur Hand hat, lassen sich thermochrome Effekte z.B. beim Zinkoxid (in der Kälte weiß, in der Hitze gelb) oder, wie vor einiger Zeit beschrieben, beim Kupfer(I)oxid (in der Kälte rot, in der Hitze schwarz) beobachten [1]. Aber auch im Bereich der Organischen Chemie hat es bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts erste Beobachtungen und Untersuchungen zu thermochromen Erscheinungen im Zusammenhang mit der Entdeckung von Flüssigkristallen durch Reinitzer und Lehmann sowie deren maßgebliche Klassifikation und Beschreibung durch Friedel gegeben (nach [2]). Interessanterweise waren alle drei keine Chemiker, sondern Lehmann und Friedel Physiker und Reinitzer Botaniker. Abgesehen von dem akademischen Interesse an diesen Stoffen dauerte es allerdings bis in die 50er und 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, bis eine intensive Forschung auf dem Gebiet der Flüssigkristalle im Hinblick auf eine Anwendung deren thermochromer, vor allem aber ihrer elektrooptischen Eigenschaften einsetzte. Aus unserer heutigen Gesellschaft sind z.B. LCD‐Displays oder seit neuestem LCD‐Fernseher kaum noch wegzudenken.
ISSN:0944-5846
1521-3730
DOI:10.1002/ckon.200810068