Lumineszenzdatierung als Schlüssel zur Vergangenheit

Dieser Beitrag beschreibt zunächst die Grundlagen der Lumineszenzdatierung. Erkenntnisse und Methoden aus der Festkörperphysik sowie aus der Radiochemie spielen dabei eine grundlegende Rolle. Die Art des datierten Ereignisses – letztmalige Erhitzung oder Belichtung – eröffnet ein breites Anwendungss...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Chemie in unserer Zeit 2016-06, Vol.50 (3), p.188-197
Hauptverfasser: Schmidt, Christoph, Zöller, Ludwig
Format: Artikel
Sprache:eng
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Dieser Beitrag beschreibt zunächst die Grundlagen der Lumineszenzdatierung. Erkenntnisse und Methoden aus der Festkörperphysik sowie aus der Radiochemie spielen dabei eine grundlegende Rolle. Die Art des datierten Ereignisses – letztmalige Erhitzung oder Belichtung – eröffnet ein breites Anwendungsspektrum dieser Methode für Zeiträume von 102 bis mehreren 105 Jahren. Durch die Zusammenarbeit von Datierern mit Geowissenschaftlern und Archäologen in den letzten etwa 50 Jahren stellen die verschiedenen Techniken der Lumineszenzdatierung heute ein unverzichtbares Hilfsmittel zur Lösung geowissenschaftlicher sowie kulturhistorischer Fragestellungen dar. In this article, we describe the basic principles of luminescence dating, for which knowledge and methods of solid state physics and radiochemistry play a major role. The type of dated event – the last heating or daylight exposure – opens up a broad spectrum of applications of this method for periods ranging from 102 up to several 105 years. Through the cooperation of dating specialists with geoscientists and archaeologists, luminescence dating is nowadays an essential tool for addressing problems in Earth‐science and human history. Einige nichtleitende Festkörper senden bei Erhitzen zusätzlich zur Planckschen Wärmestrahlung Licht aus. Voraussetzung für dieses ‘kalte Leuchten’ ist eine vorherige externe Energiezufuhr, z.B. durch ionisierende Strahlung. Seit etwa 60 Jahren bedient man sich der Eigenschaft von bestimmten Mineralen, diese Energie zu speichern, um Gesteine und Artefakte zu datieren. Mittlerweile hat sich die Lumineszenzdatierung auch aufgrund ihres breiten Anwendungsspektrums als eine der wichtigsten chronometrischen Verfahren in den Quartärwissenschaften und der Archäologie etabliert.
ISSN:0009-2851
1521-3781
DOI:10.1002/ciuz.201600703