Vom Schleifen eines “Rohdiamanten”: die “Cu‐H”‐Katalyse mit Silanen

Die Bedeutung einer neuen chemischen Reaktion wird zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung oftmals unterbewertet. Die Gründe dafür sind vielschichtig, aber nicht zuletzt bestimmt der “chemische Zeitgeist” darüber, wie die Fachwelt sie wahrnehmen wird. So wurde die enantioselektive Reduktion von Carbonylgrupp...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Angewandte Chemie 2007-01, Vol.119 (4), p.504-510
Hauptverfasser: Rendler, Sebastian, Oestreich, Martin
Format: Artikel
Sprache:eng
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die Bedeutung einer neuen chemischen Reaktion wird zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung oftmals unterbewertet. Die Gründe dafür sind vielschichtig, aber nicht zuletzt bestimmt der “chemische Zeitgeist” darüber, wie die Fachwelt sie wahrnehmen wird. So wurde die enantioselektive Reduktion von Carbonylgruppen durch kupferkatalysierte Hydrosilylierung gewiss von anderen asymmetrischen Hydrierverfahren in den Schatten gestellt, und obwohl eine wegweisende Arbeit schon früh ihr beträchtliches Leistungsvermögen angedeutet hatte, blieb sie mehr als ein Jahrzehnt unbeachtet. Mechanistische Einblicke und neue chirale Liganden führten dann zu kupferkatalysierten 1,2‐ und 1,4‐Reduktionen von Carbonylverbindungen mit ausgezeichneter Stereoinduktion bei hohen Substrat‐Katalysator‐ und Substrat‐Ligand‐Verhältnissen. Das Blatt wendet sich zugunsten kostengünstiger Kupferkatalysatoren in asymmetrischen Hydridtransferreaktionen! „Abgekupfert!“ Die Wiederentdeckung von Silanen als stöchiometrische Hydridquelle in Kupfer(I)‐katalysierten Reduktionen (siehe Schema) führte zu vielfältigen enantioselektiven 1,2‐ und 1,4‐Reduktionen, die auch als auslösende Schritte in Tandemprozessen mit anderen Reaktionen kombiniert werden können.
ISSN:0044-8249
1521-3757
DOI:10.1002/ange.200602668