Das darf hier keine Rolle spielen

Der Beitrag knüpft an die aktuelle Debatte um die Transformation moralischer Werte in und durch Organisationen an. Jüngere neoinstitutionalistische Arbeiten modellieren mittlerweile zwar das erwartbare Auseinanderklaffen von Behauptungen und Praxis nuancierter als ältere, werfen allerdings kein konz...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Soziologie 2024-08, Vol.53 (3), p.243-263
Hauptverfasser: Guse, Juan S., Hasenbruch, Monika, Wagner, Gabriele, Weingärtner, Simon
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Der Beitrag knüpft an die aktuelle Debatte um die Transformation moralischer Werte in und durch Organisationen an. Jüngere neoinstitutionalistische Arbeiten modellieren mittlerweile zwar das erwartbare Auseinanderklaffen von Behauptungen und Praxis nuancierter als ältere, werfen allerdings kein konzeptionelles Schlaglicht auf die Interaktionen innerhalb normativ formatierter Organisationsstrukturen. Unsere kommunikationstheoretische Modellerweiterung lenkt den Blick auf genau diese intersubjektiven Aushandlungsprozesse. Sie basiert auf den Ergebnissen einer ethnografischen Studie zu hochselektiven Auswahlverfahren für „talentierte“ Führungskräfte von Konzernen, die neben der klassischen Leistungsbewertung explizit auch normativ aufgeladenen Konzepten wie Diversity und Chancengleichheit Rechnung tragen wollen. Wir gelangen zum Schluss, dass sich die Prozessierung solch konfligierender Werte als Übersetzungskaskaden beschreiben lässt. Diese verdichten wir konzeptionell in der analytischen Unterscheidung zwischen formalen und situativen Übersetzungen von Moral.
ISSN:0340-1804
2366-0325
DOI:10.1515/zfsoz-2024-2022