Paul Speck, Kaiser Leon III. Die Geschichtswerke des Nikephoros und des Theophanes und der liber pontificalis

Dem Rezensenten obliegt die traurige Pflicht, das letzte Buch des vor kurzem (am 18. August 2003) verstorbenen Berliner Emeritus für Byzantinistik, Paul Speck, zu besprechen. Wie die große Menge seiner früheren Artikel und Monographien beschäftigt sich auch dieses Buch in z.T. polemischer Auseinande...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Byzantinische Zeitschrift 2004-10, Vol.97 (1), p.247-250
1. Verfasser: Todt, Klaus-Peter
Format: Artikel
Sprache:eng ; ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Dem Rezensenten obliegt die traurige Pflicht, das letzte Buch des vor kurzem (am 18. August 2003) verstorbenen Berliner Emeritus für Byzantinistik, Paul Speck, zu besprechen. Wie die große Menge seiner früheren Artikel und Monographien beschäftigt sich auch dieses Buch in z.T. polemischer Auseinandersetzung mit den Positionen anderer Forscher mit den Quellen zur byzantinischen Geschichte des 7.–9. Jahrhunderts, also mit der Zeit der sog. Dunklen Jahrhunderte, vor allem mit der Periode des sog. Bilderstreites. Es handelt sich, wie Speck selbst in der Einleitung darlegt (S. 24), bei der vorliegenden Monographie nicht um eine Biographie Kaiser Leons III. (717–741), sondern um eine Analyse der Berichte über die ersten Regierungsjahre dieses Herrschers in drei wichtigen griechischen und lateinischen Quellentexten, nämlich in der Historia syntomos des Patriarchen Nikephoros I. von Konstantinopel (806–815), in der Chronographia des Theophanes (von Speck zu Recht überwiegend als Werk des Georgios synkellos angesehen) und im römischen liber pontificalis. Letzterer spielt allerdings im hier besprochenen Teil 1 nur im XV. Abschnitt (S. 303) eine Rolle. Grundsätzlich gilt nach Speck, daß fast alles, was in der Historia syntomos des Nikephoros berichtet wird, sich meist sogar in derselben Reihenfolge auch in der Chronographia des „Theophanes“ wiederfindet, daß letztere aber zahlreiche zusätzliche Informationen enthält, so daß die Existenz einer beiden gemeinsame Quelle oder Vorlage sehr wahrscheinlich ist (S. 55–56). Bereits in seinen früheren Arbeiten entwickelte er dazu die Hypothese, zwei Materialsammlungen des Georgios synkellos (das sog. vielleicht noch in Palästina verfaßte erste und das dieses bis 815 fortsetzende, in Konstantinopel zusammengestellte zweite Dossier) hätten sowohl für die Historia syntomos des Patriarchen Nikephoros (1. Dossier) als auch für die Chronographia des „Theophanes“ (2. Dossier), aber auch für die christlich-orientalischen Chroniken (diese sind nach Speck vom 1. Dossier abhängig) die Masse der Informationen geliefert (zusammenfassend S. 19–23, ferner S. 95 und S. 375–376).
ISSN:0007-7704
1868-9027
DOI:10.1515/BYZS.2004.247