Subjektwerden unter Bedingungen von outsiderness. Subjektivierungstheoretische Lesarten kurdischer Schulbildungsbiographien in der Türkei
Wie machen sich nationalstaatliche Ein- und Ausgrenzungsmuster in der Schule bemerkbar? Welche Erfahrungen machen Schüler*innen in ihrem Schulalltag? Wie werden sie von diesen Erfahrungen geprägt? Die Autorin untersucht Subjektivierungsprozesse in Schulbildungsbiographien junger kurdisch positionier...
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Format: | Buch |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Wie machen sich nationalstaatliche Ein- und Ausgrenzungsmuster in der Schule bemerkbar? Welche Erfahrungen machen Schüler*innen in ihrem Schulalltag? Wie werden sie von diesen Erfahrungen geprägt? Die Autorin untersucht Subjektivierungsprozesse in Schulbildungsbiographien junger kurdisch positionierter Frauen in der Türkei daraufhin, wie sich - vermittelt über Schule - In- und Exklusionsverhältnisse im Nationalstaat in Subjekte einschreiben. Sie zeigt die Relevanz von Aneignungs- und Widersetzungsprozessen für die Ausbildung von Selbstverständnissen angesichts natio-ethno-kultureller (Nicht-)Zugehörigkeit und schließt Gedanken zu marginalisierter Handlungsfähigkeit an. Mittels einer qualitativ-empirischen Studie untersucht die Autorin Subjektwerden unter Bedingungen von symbolischen In- und Exklusionsverhältnissen im Nationalstaat, die mit dem Begriff outsiderness konzeptualisiert werden. Sie fragt nach schulbezogenen Erfahrungen und Selbstdeutungen solcher Subjekte, die innerhalb der nationalstaatlichen Zugehörigkeitsordnungen als nicht fraglos-zugehörig gelten und untersucht diese anhand von schulbildungsbiographischen Selbstauskünften junger sich als kurdisch positionierender Frauen in Istanbul. Mit der Verbindung aus biographischer Methode und subjektivierungsanalytischem Zugang wird re-konstruiert, wie Subjekte Eigenerlebtem rückblickend einen Sinn zuweisen und diese Sinngebungen soziale Normen und Diskurse aufrufen, die auf die Subjekte wirken und sie ermöglichen, die aber auch verschoben und unterwandert werden können. Anhand einer kontrastiven Betrachtung zweier Fälle aus einem Sample von insgesamt neun biographisch-narrativen Interviews werden unterschiedliche Dimensionen der Verhandlung von outsiderness herausgearbeitet, so etwa die Einbettung von Schulerfahrungen in gesellschaftliche Diskurse der Leugnung und Abwertung kurdischer Positionen, Praktiken der biographischen Widersetzung und Aneignung hegemonialer Diskurse, biographische Erschließungen von neuen Subjektpositionen als Muslimin bzw. als ,stolze' Kurdin, unterschiedliche Thematisierungsweisen von Schulerfahrungen zwischen Skandalisierung und Othering-Praktiken sowie Darstellungen im Interview selbst, die sich zwischen dem Modus der Korrektur und Bestätigung bewegen. Deutlich wird, dass sich nicht ,einfach' über outsiderness sprechen lässt, da angesichts eines diskursiv überformten und umkämpften Sprechens über Zugehörigkeitsverhältnisse im türkisch-nationalen Kontext jede (biographische |
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DOI: | 10.3224/96665054 |