Die Diagnose neurogen-autonom bedingter Erektionsstörungen: Single Potential Analysis of Cavernous Electric Activity (SPACE)

Zusammenfassung Mit unserer klinisch-experimentellen Studie wollten wir prüfen, ob die Ableitung der elektrischen Aktivität der glatten kavernösen Muskulatur möglich ist und ob diese die Diagnose einer autonomen Neuropathie als Ursache von Erektionsstörungen erlaubt. Bei 65 konsekutiven und 17 nicht...

Ausführliche Beschreibung

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Veröffentlicht in:Aktuelle Urologie 1990-09, Vol.21 (5), p.267-272
Hauptverfasser: Stief, C. G., Thon, W. F., Bischoff, R., Djamilian, M., Allhoff, E. P., Kramer, A. E. J. L., Jonas, U.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Mit unserer klinisch-experimentellen Studie wollten wir prüfen, ob die Ableitung der elektrischen Aktivität der glatten kavernösen Muskulatur möglich ist und ob diese die Diagnose einer autonomen Neuropathie als Ursache von Erektionsstörungen erlaubt. Bei 65 konsekutiven und 17 nicht konsekutiven Patienten mit Erektionsstörungen sowie 23 Normal-personen wurde die SPACE(single POTENTIAL analysis of cavernous electric activity)-Untersuchung durchgeführt. Bei 22/23 Normalpatienten fanden sich ähnliche Aktionspotentiale mit einer Dauer von durchschnittlich 9,5 s, einer Amplitude von 153 μV und einer Poliphasität von 8,5. Bei Läsionen der oberen Motorneurone fanden sich Salven von über 28s Dauer, Peitschen und Bursts. Nach Zystoprostatektomie zeigte sich eine deutliche Potentialdauerverkürzung. Bei 48 % der Patienten mit Erektionsstörungen fanden sich pathologische SPACE-Befunde. Während audiovisueller sexueller Stimulation (AVSS) wurden kurze Potentiale (55 μV) mit einer Frequenz von 8 bis 13 Potentiale/Minute gemessen. Bei einer pharmakologisch induzierten Erektion wurden keinerlei Potentiale abgeleitet. Unsere Ergebnisse zeigen, daß SPACE eine reproduzierbare, zuverlässige und wenig invasive Methode zur Diagnostik der kavernösen autonomen Neuropathie zu sein scheint. Weitere Untersuchungen sind nötig zur Untermauerung dieser Befunde sowie zur Klärung der Frage, ob eine kavernöse Myopathie die SPACE-Ergebnisse beeinflußt.
ISSN:0001-7868
1438-8820
DOI:10.1055/s-2008-1060642