Sind Heilwässer in der Metaphylaxe der Urolithiasis auch bei Patienten mit Hyperkalzurie oder Hyperoxalurie geeignet?
Fragestellung: Ziel der vorliegenden Studie war es die Effektivität eines bikarbonatreichen Heilwassers in der Metaphylaxe der CaOx-Urolithiasis bei Patienten mit Hyperkalzurie oder Hyperoxalurie zu untersuchen. Methode: Insgesamt waren 34 Patienten mit CaOx-Urolithiasis in die Studie eingeschlossen...
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Format: | Tagungsbericht |
Sprache: | ger |
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Zusammenfassung: | Fragestellung:
Ziel der vorliegenden Studie war es die Effektivität eines bikarbonatreichen Heilwassers in der Metaphylaxe der CaOx-Urolithiasis bei Patienten mit Hyperkalzurie oder Hyperoxalurie zu untersuchen.
Methode:
Insgesamt waren 34 Patienten mit CaOx-Urolithiasis in die Studie eingeschlossen. Die Patienten erhielten in einem cross-over-design täglich jeweils 1,5 L eines Heilwassers mit 2.673mg HCO3/L und 116 Ca/L bzw. die selbe Menge eines mineralarmen Wassers (98mg HCO3/L und 38mg Ca/L). Bei 22 Studienteilnehmern (64,7%) wurde eine Hyperoxalurie oder Hyperkalzurie im 24-h-Urin festgestellt. Diese Patientengruppe wurde getrennt ausgewertet.
Zielparameter waren die Übersättigung des Urins mit CaOx, die Ausscheidung von Inhibitoren der Steinbildung wie Zitrat und Magnesium, sowie die Ausscheidung von Promotoren wie Kalzium und Oxalat.
Ergebnis:
Die Übersättigung mit Kalziumoxalat nahm nach Trinken beider Wässer hochsignifikant ab, wobei kein Unterschied zwischen den Testwässern bestand. Von Bedeutung ist, dass die Senkung der Übersättigung nicht nur in der Gesamtgruppe, sondern auch im Teilkollektiv bei Patienten mit Hyperkalzurie in etwa gleich großem Ausmaß nachweisbar war. In beiden Gruppen stieg die Ausscheidung der Inhibitoren nach Heilwasserzufuhr in Vergleich zur Kontrolle signifikant an. Nur das Trinken des Heilwassers führte in beiden Gruppen zur signifikanten Steigerung der Promotoren.
Diskussion:
Diese Auswertungen zeigen, dass die Trinkkuren mit bikarbonatreichen Heilwässern auch bei Patienten mit Hyperkalzurie und Hyperoxalurie das Steinbildungsrisiko signifikant in einem klinisch relevanten Ausmaß senken können.
Literatur:
Borghi L., Meschi T., Amato F., Briganti A., Novarini A. 1996. Urinary volume, water and recurrences in idiopathic calcium nephrolithiasis; a 5-year randomized prospective study. J Urol 155 (3); 839–843
Caudarella R., Rizzoli E., Buffa A., Bottura A., Stefoni S. 1998: Comparative study of the influence of 3 types of mineral water in patients with idiopathic calcium lithiasis. J Urol 159; 658–663
Gutenbrunner Chr., Hildebrandt G. 1994: Handbuch der Heilwasser-Trinkkuren; Theorie und Praxis. Johannes Sonntag Verlagsbuchhandlung GmbH, Stuttgart; 126–144
Siener R., Jahnen A., Hesse A. 2004: Influence of a mineral water rich in calcium, magnesium and bicarbonate on urine composition and the risk of calcium oxalate crystallisation. Eur J Clin Nutr 58; 270–276 |
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ISSN: | 0940-6689 1439-085X |
DOI: | 10.1055/s-2005-917920 |