Rezidiveingriffe bei Karpaltunnelsyndrom

Das Karpaltunnelsyndrom ist eines der häufigsten Krankheitsbilder in der Praxis des Handchirurgen. In der operativen Behandlung konkurrieren offene und endoskopische Operationsverfahren. Stellenwert und Komplikationen werden zum Teil kontrovers diskutiert. Revisionseingriffe spiegeln Komplikationen...

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Bibliographische Detailangaben
Hauptverfasser: di Perna, M-V, Goth, D
Format: Tagungsbericht
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Das Karpaltunnelsyndrom ist eines der häufigsten Krankheitsbilder in der Praxis des Handchirurgen. In der operativen Behandlung konkurrieren offene und endoskopische Operationsverfahren. Stellenwert und Komplikationen werden zum Teil kontrovers diskutiert. Revisionseingriffe spiegeln Komplikationen und unvollständiges Vorgehen bei der Erstoperation wider. Eine kritische Nachuntersuchung derartiger Rezidiveingriffe soll dieser Problematik auf den Grund gehen, insbesondere im Hinblick auf ein echtes Karpaltunnelrezidiv, ein persistierendes Karpaltunnelsyndrom oder eine iatrogene Verletzung. Bei einem Jahresaufkommen von durchschnittlich 220 Karpaltunnelsyndrom-Operationen an unserer Klinik entfallen ca. 8% auf Rezidiveingriffe. Anhand der vorliegenden Krankenunterlagen sowie einer klinischen und neurologischen Nachuntersuchung wird abgeklärt, welche Indikation zur erneuten Operation geführt hat, welche intraoperativen Befunde vorlagen und welches Endergebnis erreicht werden konnte. In der überwiegenden Anzahl der Rezidiv-Eingriffe handelte es sich um unvollständige Freilegung des N. medianus bei endoskopischer oder offener Operationsmethode mit zu kleinem Zugang. Das echte Rezidiv bildet die Ausnahme. Die zahlenmäßige Verteilung wird detailliert dargestellt. Subjektive Einschätzung und objektive Kriterien nach Rezidiveingriffen werden dargelegt und kritisch analysiert. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse wird die offene Operationsmethode unter handchirurgischen Gesichtspunkten favorisiert. Ein individuell angepasstes Vorgehen, insbesondere bei der Neurolyse, gewährleistet eine niedrige Quote an echten Rezidiven. Die endoskopische Methode sollte nur in Ausnahmefällen und von ausreichend geschulten handchirurgischen Operateuren vorgenommen werden.
ISSN:0722-1819
1439-3980
DOI:10.1055/s-2004-862453