Inflammatorische Pseudopapillome nach rezidivierender Obstkernaspiration als seltene Differenzialdiagnose des Bronchialkarzinoms

Zusammenfassung Ein 51-jähriger Patient mit therapierefraktärer Pneumonie wurde wegen des klinischen und radiologischen Verdachtes auf ein Bronchialkarzinom bronchoskopiert. Es fand sich ein das rechte Lungenoberlappenostium verschließender exophytischer Tumor, der mikroskopisch als bronchiales Pseu...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Pneumologie (Stuttgart, Germany) Germany), 2002, Vol.56 (7), p.438-442
Hauptverfasser: Walther, J. W., Kollmeier, J., de Zeeuw, J., Orth, M., Wiethege, A., Müller, K. M., Schultze-Werninghaus, G., Rasche, K.
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Ein 51-jähriger Patient mit therapierefraktärer Pneumonie wurde wegen des klinischen und radiologischen Verdachtes auf ein Bronchialkarzinom bronchoskopiert. Es fand sich ein das rechte Lungenoberlappenostium verschließender exophytischer Tumor, der mikroskopisch als bronchiales Pseudopapillom mit ausgeprägten entzündlichen Veränderungen imponierte. Bei einer zweiten Bronchoskopie zur Argonplasmakoagulation der Läsion ließ sich ein in das „Tumorgewebe” eingebetteter Kirschkern darstellen, der mittels Dornierkorb problemlos geborgen werden konnte. Eine wiederholte Obstkernaspiration desselben Patienten ergibt einen mikroskopisch fast identischen Befund. Dieser Fallbericht unterstreicht einerseits den diagnostischen und therapeutischen Stellenwert der Bronchoskopie bei therapierefraktären Pneumonien. Weiterhin wird die Besonderheit eines fremdkörperinduzierten Granulationsgewebspolypen (sogenanntes inflammatorisches Papillom oder bronchiales Pseudopapillom) dargestellt, der unter bestimmten Voraussetzungen von echten Bronchustumoren schwer abzugrenzen sein kann. Das Vorliegen einer derartigen Veränderung bedarf immer der Suche nach einem endobronchialen Fremdkörper. Bis zur definitiven Therapie in Form der Fremdkörperextraktion kann eine vorherige Therapie mit Kortikosteroiden zu einer Regression der entzündlichen Veränderungen führen und so die Intervention erleichtern.
ISSN:0934-8387
1438-8790
DOI:10.1055/s-2002-32874