Gründe für die ausbleibende Hepatitis-C-Behandlung bei Drogenabhängigen in Opiatsubstitution

Zusammenfassung ZIEL: Drogenabhängige sind häufig mit Hepatitis-C-Viren (HCV) infiziert und die Infektion wird bei ihnen selten behandelt. In verschiedenen Guidelines wird die Behandlung der HCV-Infektion bei Drogenabhängigen nicht empfohlen. Im Vorfeld einer multizentrischen Behandlungsstudie der H...

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Veröffentlicht in:Suchttherapie 2002, Vol.3 (Suppl. 1 / Sup. 1), p.S27-S30
Hauptverfasser: Huber, Milo, Schmid, Patrick, Vernazza, Pietro, Meili, Daniel
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung ZIEL: Drogenabhängige sind häufig mit Hepatitis-C-Viren (HCV) infiziert und die Infektion wird bei ihnen selten behandelt. In verschiedenen Guidelines wird die Behandlung der HCV-Infektion bei Drogenabhängigen nicht empfohlen. Im Vorfeld einer multizentrischen Behandlungsstudie der HCV-Infektion mit Interferon und Ribavirin im Rahmen von Opiatsubstitutionsprogrammen wurden Art und Verteilung der Gründe erfasst, die dazu führen, dass Hepatitis-C-Positive keine Behandlung im Rahmen der Studie aufnehmen. METHODE: Allen Teilnehmern von vier Substitutionsprogrammen wurden HCV-Tests und eine mögliche Behandlung angeboten. In halb strukturierten Interviews wurden die Gründe für die Nichtbehandlung aus Sicht der Patienten und/oder wegen Vorliegens von medizinischen Ausschlussgründen/Nichtvorliegen von Einschlussgründen (Protokollgründe) erfasst. ERGEBNIS: Bei knapp der Hälfte (420) lagen positive HCV-Serologien vor. Nur bei 6 % dieser Gruppe konnte die Entscheidung für eine Behandlung gestellt werden. Ablehnungsgründe waren zur Hälfte normale Leberwerte (153), HIV-Koinfektion (67) und fehlender HCV-Nachweis (57); bei 157 waren es psychiatrische Diagnosen, Alkoholkonsum oder Instabilität. In nur ca. 20 % aller Fälle lagen Ablehnungsgründe von Seiten der Patienten vor. Die präliminäre Auswertung der durchgeführten Behandlungen zeigt vergleichbare Erfolge wie die Therapien von nicht drogenabhängigen HCV-Erkrankten.
ISSN:1439-9903
1439-989X
DOI:10.1055/s-2002-32773