Kontrolliertes dynamisches Krafttraining bei Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen
Zusammenfassung: Fragestellung war es, ob ein zeitlich begrenztes, individuell dosiertes, kontrolliertes dynamisches Krafttraining nach den aus der Sportwissenschaft bekannten Trainingsprinzipien und -methoden bei Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen zu einer Verbesserung der muskulären Krafte...
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Veröffentlicht in: | Fortschritte der Neurologie, Psychiatrie Psychiatrie, 2001, Vol.69 (8), p.359-366 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Fragestellung war es, ob ein zeitlich begrenztes, individuell dosiertes, kontrolliertes dynamisches Krafttraining nach den aus der Sportwissenschaft bekannten Trainingsprinzipien und -methoden bei Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen zu einer Verbesserung der muskulären Kraftentfaltung führen kann. Bei 10 Patienten (5 mit dystrophischer Muskelerkrankung und 5 mit neurogener Muskelatrophie) wurde prospektiv über 6 Wochen die Muskulatur des Beckengürtels und der unteren Extremität an verschiedenen Krafttrainingsmaschinen trainiert. Die Trainingsfrequenz betrug 3 Trainingseinheiten (TE)/Woche in einem Intensitätsbereich von 40 - 60 % der jeweiligen Übungsbestleistung (One Repetition Maximum; ORM), bei 8 - 12 Wiederholungen/Satz und 2 - 4 Sätzen/Übung. Körpergewicht und ORM wurden vor, während und nach der Trainingsperiode (TP) bestimmt, die verschiedenen Belastungsnormative/TE dokumentiert.
Die Patienten waren nach den sportwissenschaftlich bekannten Trainingsprinzipien trainierbar. Die Belastungsnormative konnten über die gesamte TP signifikant (p < 0,01) gesteigert werden. Das ORM war nach der TP an allen Übungen signifikant (p < 0,01) angestiegen. Die Kraftänderungen lagen zwischen 11 und 95 %. Korrelationsanalysen zeigten, dass die prozentualen Kraftänderungen signifikant (p < 0,01) positiv (r = 0,87) mit der qualitativen Trainingsbelastung korrelierten. Keine signifikanten Unterschiede der Kraftentwicklung konnten zwischen den beiden Patientengruppen (Dystrophiker versus Atrophiker) gefunden werden.
Das beschriebene individuell dosierte kontrollierte dynamische Krafttraining führt zu einer Steigerung der muskulären Kraftentfaltung, ist nach den Prinzipien der Trainingslehre durchführbar und kann in der medizinischen Trainingstherapie angewendet, eine ergänzende Therapieform in der symptomatischen Behandlung neuromuskulärer Erkrankungen darstellen. |
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ISSN: | 0720-4299 1439-3522 |
DOI: | 10.1055/s-2001-16508 |