Automatisierte quantitative Image-Zytometrie bronchialer Spülflüssigkeiten bei Verdacht auf broncho-pulmonale Tumoren: Vergleich mit Zytologie, Histologie und klinischer Diagnose
Zusammenfassung: Die automatisierte Image-Zytometrie wurde in den letzten Jahren zu einem sensitiven Verfahren zur quantitativen Analyse der Kernstruktur und des DNA-Gehaltes exfoliierter Zellen des Atemtraktes entwickelt. In der vorliegenden Untersuchung wollten wir die Frage klären, ob bei der Dia...
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Veröffentlicht in: | Pneumologie (Stuttgart, Germany) Germany), 1999, Vol.53 (12), p.583-595 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Die automatisierte Image-Zytometrie wurde in den letzten Jahren zu einem sensitiven Verfahren zur quantitativen Analyse der Kernstruktur und des DNA-Gehaltes exfoliierter Zellen des Atemtraktes entwickelt. In der vorliegenden Untersuchung wollten wir die Frage klären, ob bei der Diagnose broncho-pulmonaler Tumoren bereits eine enge Übereinstimmung zwischen den Ergebnissen der automatisierten Image-Zytometrie mit den zyto- und histo-pathologischen Befunden, sowie der abschließenden Enddiagnose als „Goldstandard” besteht. An 142 konsekutiv untersuchten Patienten (100 Männer, 42 Frauen) mit Verdacht auf einen broncho-pulmonalen Tumor wurde im Rahmen der Bronchoskopie eine Spülung des suspekten Bronchialabschnittes zusätzlich zur Gewinnung des zyto- und/oder histologischen Probenmaterials durchgeführt. Es folgte eine zytometrische Untersuchung der Spülflüssigkeit mit einem automatisierten Image-Zytometer unter Verwendung eines neu entwickelten Classifiers für die Zellen des Atemtraktes. Als Kontrollen dienten Spülflüssigkeiten von 50 Patienten ohne konkreten Tumorverdacht, bei denen eine Bronchoskopie aufgrund anderer Indikationen stattfand. Bei 108 Patienten wurde der Verdacht eines broncho-pulmonalen Tumors in der Enddiagnose bestätigt. In 97 Proben fand sich eine vermehrte Anzahl auffälliger Zellkerne. Weitere 36 waren unauffällig und in 9 Proben befand sich zu wenig repräsentatives Material. Die Spülflüssigkeiten der Kontrollprobanden waren sämtlich unauffällig. Der Vergleich mit der abschließenden Diagnose als Synthese aus allen Diagnoseverfahren zeigte für die Untersuchung bronchialer Spülflüssigkeiten mittels Image-Zytometrie eine Sensitivität von 90 % (92/102) bei einer Spezifität von 84 % (26/31). Histopathologie: 91 % Sensitivität (73/80) bei 100 % Spezifität (6/6). Zytologie 92 % Sensitivität (92/100) und 100 % Spezifität (26/26). Für die automatisierte Zytometrie ergab sich damit ein positiver Vorhersagewert von 95 % und ein negativer Vorhersagewert von 71 %. Die quantitative Image-Zytometrie bronchialer Spülflüssigkeiten erwies sich damit als empfindliche und zuverlässige Methode zur Erfassung und Charakterisierung zellulärer Atypien bei bronchopulmonalen Tumoren. Automatisiert und nahezu bedienungsfrei arbeitend, bietet sie sich als ein effektives Verfahren für die erste Stufe im Rahmen des Lungenkrebs-Screenings an. |
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ISSN: | 0934-8387 1438-8790 |
DOI: | 10.1055/s-1999-9047 |