Fibromyalgiesyndrom-Patientinnen in psychosomatischen und somatischen Rehabilitationseinrichtungen – eine explorative Studie zu Zugangswegen und Unterschieden in Patientenmerkmalen

Zusammenfassung Ziel der Studie: Das Fibromyalgiesyndrom (FMS) ist charakterisiert durch u. a. chronische, multilokuläre Schmerzen und psychische Auffälligkeiten. Die Rehabilitation bei Patienten mit FMS wird in Deutschland sowohl in somatisch als auch in psychosomatisch orientierten Reha-Kliniken d...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Rehabilitation (Stuttgart) 2013-10, Vol.52 (5), p.307-313
Hauptverfasser: Ullrich, A., Glattacker, M., Sibold, M., Egle, U. T., Ehlebracht-König, I., Geigges, W., Köllner, V., Kruse, M., Jäckel, W. H.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Ziel der Studie: Das Fibromyalgiesyndrom (FMS) ist charakterisiert durch u. a. chronische, multilokuläre Schmerzen und psychische Auffälligkeiten. Die Rehabilitation bei Patienten mit FMS wird in Deutschland sowohl in somatisch als auch in psychosomatisch orientierten Reha-Kliniken durchgeführt. Ziel dieser Studie ist es, den Status quo der Zugangswege in das Rehabilita­tionssystem bei FMS-Patienten zu beschreiben sowie Prädiktoren für die Zuordnung in die eine oder andere Indikationsgruppe zu identifizieren. Methodik: Die Stichprobe setzte sich aus 197 FMS-Patientinnen aus 3 psychosomatischen (M=49,9 Jahre) und 223 FMS-Patientinnen aus 3 somatischen (M=50,2 Jahre) Reha-Kliniken zusammen. Mithilfe eines Fragebogenpakets wurden die Zugangswege in die Rehabilitation erfasst sowie verschiedene patientenseitige Merkmale erfragt. Zur Analyse der Zugangswege in die Rehabilitation erfolgten deskriptive Berechnungen. Zur Prädiktion der Gruppenzugehörigkeit wurden bivariate Korrelationen sowie binär-logistische Regressionsanalysen gerechnet. Ergebnisse: Die Zugangswege von FMS-Patientinnen zu somatischen und psychosomatischen Rehabilitationseinrichtungen waren hinsichtlich verschiedener Merkmale vergleichbar. Allerdings lagen bei psychosomatischen im Vergleich zu somatischen FMS-Rehabilitandinnen eine höhere primäre Ablehnungsquote und eine längere Wartezeit zwischen Stellung und Bewilligung des Rehabilitationsantrags sowie des Rehabilitationsbeginns vor. Als prädiktive patientenseitige Merkmale für die Zuweisung zu einer psychosomatischen Rehabilitation erwiesen sich eine ambulante psychotherapeutische Vorerfahrung sowie die subjektive Erwartung, in der Rehabilita­tion psychologische Unterstützung zu erhalten. Für die somatische Subgruppe erwiesen sich eine bestehende Ehe, die Rehabilitationsmotivation und subjektive Erwartungen, die körperliche Leistungsfähigkeit in der Rehabilitation zu verbessern und sich mit anderen Patienten austauschen zu können, als relevante Prädiktoren. Insgesamt klärten die ermittelten Prädiktoren 32% der Gesamtvarianz der Indikationsgruppe auf. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse liefern erste Hinweise auf die Zugangswege von FMS-Patientinnen in das deutsche Rehabilitationssystem sowie auf Patientenmerkmale, die die Zuweisung in das jeweilige Setting der Rehabilitation prädizieren.
ISSN:0034-3536
1439-1309
DOI:10.1055/s-0032-1330006