Fallzahlen und Herausforderungen in südbayerischen Hausarztpraxen während der COVID-19-Pandemie

Zusammenfassung Hintergrund Die COVID-19-Pandemie stellt hausärztliche Praxen vor eine Belastungsprobe. In einer Befragung sollten Fallzahlen und Herausforderungen von südbayerischen Hausärzt*innen in den ersten Monaten der COVID-19-Pandemie erfasst werden. Methoden Allen mit dem Institut für Allgem...

Ausführliche Beschreibung

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Veröffentlicht in:Zeitschrift für Allgemeinmedizin 2020, Vol.96 (9), p.357-362
Hauptverfasser: Bergmaier, Christian, Schneider, Antonius, Torge, Marion, Riedl, Bernhard, Wapler, Peter, Linde, Klaus
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund Die COVID-19-Pandemie stellt hausärztliche Praxen vor eine Belastungsprobe. In einer Befragung sollten Fallzahlen und Herausforderungen von südbayerischen Hausärzt*innen in den ersten Monaten der COVID-19-Pandemie erfasst werden. Methoden Allen mit dem Institut für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung der TU München assoziierten 210 Lehrärzt*innen wurde ein vierseitiger Fragebogen zugesandt. Antworten auf geschlossene Fragen wurden deskriptiv statistisch ausgewertet. Freitextantworten wurden induktiv kategorisiert. Ergebnisse Insgesamt konnten 160 Fragebögen in die Auswertung einbezogen werden (Rücklaufquote 76 %). 92 % der Teilnehmer*innen waren in ihrer Praxis mit mindestens einer SARS-CoV-2-Infektion konfrontiert, zwei mit mehr als 100 infizierten Patient*innen (Median 10 Infektionen). 63 % der Praxen berichteten mindestens eine Hospitalisierung und 31 % mindestens einen COVID-19-assoziierten Todesfall. Dagegen waren nur 23 % der von den Teilnehmer*innen betreuten Pflegeheime von Infektionen betroffen; in einzelnen Heimen kam es jedoch zu zahlreichen Hospitalisierungen und Todesfällen. In 18 % der Praxen kam es zu Infektionen unter Ärzt*innen oder nichtärztlichen Mitarbeiter*innen. Die wichtigsten Herausforderungen waren der Mangel an Schutzausrüstung und die Anpassung des Praxisablaufs an die Pandemiesituation. In Hinblick auf eine mögliche „zweite Welle” waren wiederum der Bedarf an Schutzausrüstung und ein besserer Informationsfluss zentrale Themen. Schlussfolgerungen In den teilnehmenden Praxen waren Zahl und Konsequenzen der erlebten SARS-CoV-2-Infektionen in hohem Maße variabel. Ein großer Teil der hausärztlich betreuten Pflegeheime blieb ohne Infektionsfälle. Das Infektionsrisiko von Ärzt*innen und Praxismitarbeiter*innen in der Frühphase war erheblich.
ISSN:1433-6251
1439-9229
DOI:10.3238/zfa.2020.0357-0362