Prädiktion von Stürzen stationärer Patienten in einer geriatrischen Klinik: Eine klinische Studie zur Kombination von Assessmentdaten und einfachen, sensorisch erfassten Gangparametern

Zusammenfassung Hintergrund Sturzereignisse gehören zu den wichtigsten Ursachen für Morbidität und Mortalität im fortgeschrittenen Alter und treten besonders häufig in geriatrischen Kliniken auf. Obwohl einige Studien bereits Parameter identifiziert haben, welche mit dem Sturzrisiko assoziiert sind,...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 2009-08, Vol.42 (4), p.317-322
Hauptverfasser: Marschollek, M., Nemitz, G., Gietzelt, M., Wolf, K.H., Meyer zu Schwabedissen, H., Haux, R.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund Sturzereignisse gehören zu den wichtigsten Ursachen für Morbidität und Mortalität im fortgeschrittenen Alter und treten besonders häufig in geriatrischen Kliniken auf. Obwohl einige Studien bereits Parameter identifiziert haben, welche mit dem Sturzrisiko assoziiert sind, werden zur Zeit Prädiktionsmodelle, die z. B. auf geriatrischen Assessmentdaten basieren, nicht regelhaft verwendet. Zudem werden in der Praxis kaum technische Hilfsmittel zur objektiven Messung von mobilitätsassoziierten Bewegungsparametern eingesetzt. Zielsetzung Ziel war die statistische Analyse von Unterschieden zwischen zwei Gruppen stationär-geriatrischer Patienten (Gestürzte und Nichtgestürzte) in Bezug auf gebräuchliche mobilitäts- bzw. sturzassoziierte geriatrische Assessmenttests sowie sensorisch erfasste Gangparameter. Auf der Basis der Ergebnisse sollten zwei statistische Prädiktionsmodelle berechnet und hinsichtlich ihrer Aussagekraft verglichen werden. Modell 1 verwendet nur die Assessmentdaten, Modell 2 zusätzlich technisch gemessene Gangparameter. Methoden Bei einer Stichprobe von n=110 stationär-geriatrischen Patienten (81 weiblich, 29 männlich) wurden folgende Assessmenttests durchgeführt: Timed ‚Up & Go‘ (TUG-)Test, STRATIFY-Score und Barthel-Index. Während des TUG wurden mit einem triaxialen Beschleunigungssensor Bewegungsdaten gemessen und Gangparameter berechnet. Die Mittelwertdifferenzen der einzelnen Parameter zwischen der Gruppe der Gestürzten (n=26) und Nichtgestürzten (n=84) wurden mit dem Student-t-Test verglichen. Zusätzlich wurden aus den Daten zwei Klassifikationsmodelle abgeleitet und miteinander verglichen. Ergebnisse Signifikante Gruppenunterschiede wurden für folgende Parameter gefunden: benötigte Zeitdauer zur Vollendung des TUG-Tests, Transfer (Barthel-Index), Sturz in den letzten zwei Monaten (STRATIFY-Score) und Schrittlänge sowie Schwankungsbreite des Beckens beim Gehen. Das Prädiktionsmodell 1 (nur Assessmentdaten) weist eine Sensitivität von 38,5% bei einer Spezifität von 97,6% auf, Modell 2 (zusätzlich Gangparameter) zeigt eine Sensitivität von 57,7% bei einer Spezifität von 100%. Diskussion und Ausblick Es zeigen sich signifikante Unterschiede zwischen gestürzten und nichtgestürzten stationär-geriatrischen Patienten sowohl bei Items gebräuchlicher geriatrischer Assessmenttests als auch bei sensorisch erfassten Gangparametern. Regulär erhobene Daten könnten für eine automatisierte Einschätzung des individuellen Sturzri
ISSN:0948-6704
1435-1269
DOI:10.1007/s00391-009-0035-7