Leitlinienorientierte Behandlung alkoholbezogener Störungen
Zusammenfassung Alkoholbezogene Störungen (schädlicher Gebrauch, Abhängigkeit) gehen einher mit vielfältigen Konsequenzen für die Betroffenen und einer erheblichen Krankheitslast für die Allgemeinheit („burden of disease“). Trotz ausreichend vorhandener Optionen gelangen gegenwärtig weniger als 15 %...
Gespeichert in:
Veröffentlicht in: | Nervenarzt 2016, Vol.87 (1), p.13-25 |
---|---|
Hauptverfasser: | , , , , , , , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
Tags: |
Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
|
Zusammenfassung: | Zusammenfassung
Alkoholbezogene Störungen (schädlicher Gebrauch, Abhängigkeit) gehen einher mit vielfältigen Konsequenzen für die Betroffenen und einer erheblichen Krankheitslast für die Allgemeinheit („burden of disease“). Trotz ausreichend vorhandener Optionen gelangen gegenwärtig weniger als 15 % der Patienten in eine spezialisierte Behandlung und auch das nur nach einer Latenz von rund 10 Jahren zwischen Frühsymptomen und Erstbehandlung. Die hier vorgestellten S3-Leitlinien sollen helfen, mit mehr Sicherheit und früher als bisher die bewährtesten Therapien einzusetzen. Sie wurden in einem aufwendigen Prozess unter Beteiligung von rund 50 Fachgesellschaften, Patienten- und Angehörigenvertretern auf der Basis systematischer Literaturrecherchen erarbeitet. Die Finanzierung erfolgte ausschließlich von den beteiligten Gesellschaften und Institutionen.
Einer Übersicht über die aktuellen Daten zur Behandlungsprävalenz folgen die für Psychiater und Psychotherapeuten relevanten Empfehlungen. Nach der Skizzierung von Früherkennung und Frühintervention gehen wir ausführlich auf die Behandlung der akuten Entzugssymptome, die qualifizierte Entzugsbehandlung und die Psycho- und Pharmakotherapie im Langzeitverlauf ein. Therapieziele wie Abstinenz und reduzierter Konsum werden diskutiert. Die speziell in Deutschland angebotene Rehabilitationsbehandlung wird andernorts vorgestellt.
Gelänge es mithilfe der neuen Leitlinien den Anteil der Behandelten auf 30–40 % zu erhöhen, könnte die Lebensqualität von Betroffenen und ihrer Angehörigen gesteigert und jährlich mehrere Tausend Leben gerettet werden. |
---|---|
ISSN: | 0028-2804 1433-0407 |
DOI: | 10.1007/s00115-015-0022-8 |