Soziale Ungleichheit im Zusammenhang mit digitalen Gesundheitsanwendungen: Digitale Spaltungen in den Bereichen Zugang, Nutzung, Wirksamkeit und Privatsphäre
Zusammenfassung In Anbetracht der Zunahme an digitalen Gesundheitsangeboten drängt sich die Frage auf, welche Folgen sich daraus für die gesundheitliche Chancengleichheit ergeben. Ziel dieses narrativen Übersichtsbeitrages ist es, das Ausmaß und die zentralen Aspekte der digitalen Spaltungen (Digita...
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Veröffentlicht in: | Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 2024, Vol.67 (3), p.268-276 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | eng ; ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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In Anbetracht der Zunahme an digitalen Gesundheitsangeboten drängt sich die Frage auf, welche Folgen sich daraus für die gesundheitliche Chancengleichheit ergeben. Ziel dieses narrativen Übersichtsbeitrages ist es, das Ausmaß und die zentralen Aspekte der digitalen Spaltungen (Digital Divide) zu diskutieren. Zur Illustration des Ausmaßes der digitalen Spaltungen wird auf Daten der Liter@te-Studie zurückgegriffen, in der Personen mit einer geringen Literalität (geringe Lese- und Schreibkompetenzen) zur Nutzung von digitalen Gesundheitsangeboten und zu ihrer digitalen Gesundheitskompetenz befragt wurden. Die Ergebnisse der Liter@te-Studie werden mit parallel durchgeführten Bevölkerungsumfragen verglichen. In Bezug auf digitale Spaltungen lassen sich 4 Bereiche unterscheiden: Zugang, Nutzung, Wirksamkeit und Schutz der Privatsphäre. In allen 4 Bereichen lassen sich Ungleichheiten beobachten. Während Unterschiede im Zugang bzw. in der materiellen Infrastruktur sowie im Nutzungsverhalten und in der dafür notwendigen Kompetenz bereits in einigen Studien untersucht wurden, fehlt für eine umfassende Bewertung der ungleichen Wirkungen von digitalen Gesundheitsangeboten in verschiedenen Bevölkerungsgruppen noch die Datengrundlage. Digitale Spaltungen im Bereich des Schutzes der Privatsphäre sind bisher noch wenig untersucht. Transparente und verständliche Datenschutzmaßnahmen werden jedoch zweifelsohne eine wichtige Voraussetzung für den flächendeckenden Einsatz von digitalen Gesundheitsangeboten sein. Insgesamt ist neben einer besseren Studienlage auch eine stärkere Einbeziehung von benachteiligten Adressatengruppen in die Entwicklung von digitalen Gesundheitsangeboten notwendig. |
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ISSN: | 1436-9990 1437-1588 |
DOI: | 10.1007/s00103-024-03832-6 |