Allegories of Charity and the Practice of Poor Relief at the Scuola Grande di San Rocco
Anhand von Tintorettos Allegorien der Caritas wird ein Widerspruch deutlich zwischen der religiösen Bedeutung von Mildtätigkeit als anonymes Schenken und den zeitgenössischen Praktiken der Armenunterstützung. Tintorettos Vorliebe für augenscheinlich ledige Mütter, Ammen, und Küchenmägde als Geberinn...
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Veröffentlicht in: | Wallraf-Richartz-Jahrbuch 2009-01, Vol.70, p.119-146 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | eng ; ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Anhand von Tintorettos Allegorien der Caritas wird ein Widerspruch deutlich zwischen der religiösen Bedeutung von Mildtätigkeit als anonymes Schenken und den zeitgenössischen Praktiken der Armenunterstützung. Tintorettos Vorliebe für augenscheinlich ledige Mütter, Ammen, und Küchenmägde als Geberinnen und Empfängerinnen von spiritueller und materieller Nahrung wie als Augenzeuginnen zentraler Ereignisse der Heilsgeschichte steht in umgekehrtem Verhältnis zur wachsenden Bedeutung karitativer Mitgiften als vornehmliche Art der Armenhilfe, die eher uneheliche Schwangerschaften vermeiden als notleidende Mütter und ihre Kinder unterstützen sollte. This article argues that Tintoretto's Charity allegories point to a discrepancy between the religious meaning of charity as anonymous giving to the needy and contemporary practices of poor relief. Tintoretto's penchant for visibly single mothers, wet nurses, and servants as both donors and recipients of spiritual and material nourishment, and as witnesses to central events in the history of salvation, stands in an inverse relationship to the rising popularity of charitable dowries as the primary of poor relief. The latter were intended more to discourage pregnancies out of wedlock than to assist needy women and their children. |
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ISSN: | 0083-7105 |