Klassenlagen als Determinanten von Einkommensungleichheit

In diesem Artikel wird eine These, die in der nordamerikanischen Soziologie von Wright und Perrone aufgestellt wurde, nochmals überprüft. Die genannten Autoren gehen von der Annahme aus, daß marxistisch definierte Klassenlagen in charakteristischer Weise als Einkommensdeterminanten wirken. Besondere...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Soziologie 1984-04, Vol.13 (2), p.134-144
1. Verfasser: Terwey, Michael
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:In diesem Artikel wird eine These, die in der nordamerikanischen Soziologie von Wright und Perrone aufgestellt wurde, nochmals überprüft. Die genannten Autoren gehen von der Annahme aus, daß marxistisch definierte Klassenlagen in charakteristischer Weise als Einkommensdeterminanten wirken. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den klassenspezifischen Zusammenhängen zwischen Schulbildung und Einkommenshöhe. Die diesbezüglichen Hypothesen aufnehmend, vergleichen wir einige der für die USA resultierenden Hauptergebnisse mit den Resultaten eigener Untersuchungen für die Bundesrepublik. Abgesehen von geringfügigen Unterschieden ergeben sich auch hier ähnliche klassenspezifische Relationen zwischen Schulbildung und Einkommen, welche überwiegend in Einklang mit den marxistischen Hypothesen gesehen werden können. Die Einführung weiterer einkommensrelevanter Variablen läßt die jeweils spezifische Bedeutung der Klassenpositionen für die Einkommensdifferenzierung noch deutlicher hervortreten. Während die empirischen Ergebnisse somit das Zusammenwirken von individuellen Merkmalen und strukturellen Rahmenbedingungen bei der Einkommenserzielung aufzeigen, muß auf der Seite theoretischer Interpretation die spezifisch marxistische Komponente kritisch hinterfragt werden. In this paper a thesis introduced by Wright and Perrone is re-examined. The authors claim that basic class positions defined within a Marxist framework have characteristic impacts on income inequality and, especially, on financial returns to education. Four different classes are postulated: employers, managers, workers, and petty bourgeois. Following this exposition we compare several main conclusions of the U. S. studies with our own analyses of income inequality in the Federal Republic of Germany. With only minor exceptions similar differences among group-specific returns to education are revealed. These differences are largely consistent with Marxist hypotheses. Additional control variables have modifying influences on these relations, but the basic pattern of class-specific returns to education can still be observed. While there is rather strong evidence that individual qualification and basic structural position are complementary determinants of financial success, the initial claim of sophisticated Marxist reasoning has to be critically considered.
ISSN:0340-1804
2366-0325