Power and violence: Weber, Popitz, Arendt and the 'civil war' in Ayacucho, Peru
ABSTRACT IN GERMAN: Max Weber begreift Gewalt als Mittel, um Macht zu erhalten. Heinrich Popitz versteht Gewalt als Modus von Macht. Hannah Arendt hingegen hält Gewalt für das Gegenteil von Macht. Bei der Untersuchung, welcher der drei Begriffe von Macht und Gewalt die Entwicklung im Bürgerkrieg in...
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Veröffentlicht in: | Sociologus 2003-01, Vol.53 (2), p.183-198 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | ABSTRACT IN GERMAN: Max Weber begreift Gewalt als Mittel, um Macht zu erhalten. Heinrich Popitz versteht Gewalt als Modus von Macht. Hannah Arendt hingegen hält Gewalt für das Gegenteil von Macht. Bei der Untersuchung, welcher der drei Begriffe von Macht und Gewalt die Entwicklung im Bürgerkrieg in Peru (198- 1993) erfassen kann, stellt sich heraus, daß die Bürgerkriegsparteien, aber auch die beobachtenden "Dritten", in Begrifflichkeiten von Weber und Popitz dachten und danach handelten. Dennoch ist Arendts Ansatz nicht obsolet. Terror als extreme Form der Gewaltanwendung zerstörte die Macht derer, die ihn zum Zweck des Machterwerbs einsetzten und für den sichtbaren Ausdruck von Macht hielten. Die Widersprüche zwischen den theoretischen Ansätzen können in der Empirie nicht aufgelöst werden, weil Macht und Gewalt nicht statisch, starr und absolut sind. Sie müssen im konkreten Fall und in ihrer spezifischen Dynamik untersucht werden. Die handlungstheoretisch gesteuerten Prozesse von Ermächtigung und Begrenzung von Gewalt sind für die Entwicklung im peruanischen "Bürgerkrieg" entscheidend. // ABSTRACT IN ENGLISH: Max Weber understood violence as a means to maintain power. Heinrich Popitz understood violence as a mode of power. Hannah Arendt on the other hand felt violence to be the opposite of power. In this study of which of these three definitions of power and violence can best describe the progression of the civil war in Peru (1980-1993), it becomes clear that the adversaries involved in the civil war as well as third parties observing its course thought and acted in terms reminiscent of Weber and Popitz. Arendts approach is nonetheless not obsolete. Terror as an extreme form of violence destroys the power of those that use it for the purpose of acquiring power and consider terror as a visible form of power. The contradictions between the theoretical models cannot be resolved in the empirical material because power and violence are not static, rigid or absolute. They need to be studied in concrete cases and in their specific dynamic. The processes of empowerment and limiting of violence guided by action theory are decisive for the progression of the Peruvian civil war. |
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ISSN: | 0038-0377 |