Perioperative Antibiotikaprophylaxe in der Dermatochirurgie – Positionspapier der Arbeitsgruppe Antibiotic Stewardship der Deutschen Gesellschaft für Dermatochirurgie (DGDC), Teil 1: Eingriffs‐ und patientenbezogene Risikofaktoren
ZusammenfassungDie perioperative Antibiotikaprophylaxe (PAP) hat das Ziel, postoperative Wundinfektionen und Infektionskomplikationen (insbesondere bakterielle Endokarditis oder septische Arthritis) bei chirurgischen Eingriffen zu vermeiden. Die PAP hat sich besonders bei Eingriffen bewährt, bei den...
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Veröffentlicht in: | Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft 2023-09, Vol.21 (9), p.949-957 |
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Hauptverfasser: | , , , , , , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | eng ; ger |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | ZusammenfassungDie perioperative Antibiotikaprophylaxe (PAP) hat das Ziel, postoperative Wundinfektionen und Infektionskomplikationen (insbesondere bakterielle Endokarditis oder septische Arthritis) bei chirurgischen Eingriffen zu vermeiden. Die PAP hat sich besonders bei Eingriffen bewährt, bei denen die Infektionsraten auch ohne Berücksichtigung der patientenbezogenen Risikofaktoren insgesamt hoch sind (wie für orthopädische Eingriffe oder die Versorgung von Frakturen). Auch Operationen mit Eröffnung der Atemwege, des Verdauungs‐, Genital‐ oder Harntrakts gelten als mit Infektionsrisiko behaftet und können eine PAP erfordern. In der Dermatochirurgie sind Infektionskomplikationen insgesamt verhältnismäßig selten und variieren in Abhängigkeit von der Lokalisation, Komplexität des Eingriffes und der Patientenkohorte zwischen 1% und 11%. Daher spiegeln die allgemeinchirurgischen Empfehlungen bezüglich der PAP die Bedürfnisse der Dermatochirurgie nur begrenzt wider. Im Gegensatz zu den USA, wo eine entsprechende Empfehlung vorliegt, existiert in Deutschland zurzeit keine speziell für dermatochirurgische Eingriffe konzipierte Leitlinie zur Anwendung von PAP. In Abwesenheit evidenzbasierter Empfehlungen wird die PAP durch die Erfahrung der einzelnen Operateure geprägt, was zu einer heterogenen Anwendung antimikrobieller Substanzen führt. In der vorliegenden Arbeit wird die aktuelle wissenschaftliche Literatur zu dem Thema zusammengefasst und die daraus resultierende Empfehlung zur Anwendung der PAP in Abhängigkeit von eingriffs‐ und patientenbezogenen Risikofaktoren formuliert. |
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ISSN: | 1610-0379 1610-0387 |
DOI: | 10.1111/ddg.14947_g |