Die Geschichte der SED: Eine Bestandsaufnahme

Helge Heidemeyer skizziert den Wissensstand zum Ministerium für Staatssicherheit (MfS), das sich als "Schild und Schwert der Partei" allein der SED verpflichtet sah. Thematisiert werden dabei jedoch ausschließlich die Struktur des MfS, die Parteiorganisation des MfS sowie die aus den Akten...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:German studies review 2013, Vol.36 (1), p.224-226
1. Verfasser: Kaiser, Monika
Format: Review
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Helge Heidemeyer skizziert den Wissensstand zum Ministerium für Staatssicherheit (MfS), das sich als "Schild und Schwert der Partei" allein der SED verpflichtet sah. Thematisiert werden dabei jedoch ausschließlich die Struktur des MfS, die Parteiorganisation des MfS sowie die aus den Akten nur schwer nachzuvollziehenden informellen Beziehungen, zu denen er leider keine neuen erhellenden Fakten vorzubringen vermag. Andreas Malycha geht der Frage nach, ob die SED reformfähig war, und verneint sie letztendlich. Er unterscheidet drei Arten von innerparteilichen Reformansätzen: erstens die im engeren Führungszirkel der SED zwischen 1953 und 1956 ausgetragenen Auseinandersetzungen um die innerparteiliche Lage und den autokratischen Führungsstil des Ersten Sekretärs Walter Ulbricht, die Korrekturen an der Arbeitsweise des Politbüros und Modifizierungen der SED-Politik zum Ziel hatten; zweitens die von Ulbricht initiierten Reformversuche der 1960er Jahre, mit denen die Wettbewerbsfähigkeit der DDR im Systemvergleich mit der Bundesrepublik Deutschland hergestellt werden sollte. Sie betrafen hauptsächlich die Wirtschaftund die Wissenschaft, erfassten aber auch die Struktur der Partei selbst und waren-so müsste man hinzufügen-zeitweise von Liberalisierungstendenzen in der Jugend- und Kulturpolitik begleitet. Malycha geht insbesondere auf die dritte Art von Reformansätzen ein: auf die von reformkommunistischen Intellektuellen wie Wolfgang Harich, Fritz Behrens, Robert Havemann, Rudolf Bahro und Hermann von Berg in den 1950er bis 1980er Jahren diskutierten Alternativen zur SED-Diktatur.
ISSN:0149-7952
2164-8646