SERIAL MURDER IN COLD-WAR BERLIN: LEICHENSACHE ZERNIK AND THE STRUGGLE FOR PANOPTIC CONTROL

ABSTRACT Leichensache Zernik was released in the GDR in 1972 but set in 1948, before the creation of the two German states and the construction of the Berlin Wall. It offers a Marxist re‐imagining of the serial murderer as motivated by economic profit rather than sexual gratification: he strangles h...

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Veröffentlicht in:German life and letters 2013-01, Vol.66 (1), p.93-110
1. Verfasser: Bradley, Laura
Format: Artikel
Sprache:eng
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Beschreibung
Zusammenfassung:ABSTRACT Leichensache Zernik was released in the GDR in 1972 but set in 1948, before the creation of the two German states and the construction of the Berlin Wall. It offers a Marxist re‐imagining of the serial murderer as motivated by economic profit rather than sexual gratification: he strangles his victims, obliterates their identity, and burgles their homes. He emerges not as the evil ‘other’ of society but as a product of capitalism, trading on anti‐Soviet propaganda and the political divisions in Berlin. Detectives in the Western sectors fail to pass on information to police headquarters, and they establish their own rival police force. Leichensache Zernik thus presents us with what we can see, in Foucauldian terms, as the reversion to a pre‐panoptic society that cannot be penetrated by a single gaze of power. The murderer is caught only when he kills a woman from the East, where the police and bureaucracy work together smoothly. Yet panopticism can only truly be said to function when those under surveillance know that they can always be seen. By showcasing the effectiveness of surveillance in East Berlin, Leichensache Zernik aimed to win the struggle for panoptic control not in the film, but in the auditorium. Leichensache Zernik kam 1972 in der DDR heraus, spielt jedoch im Jahre 1948, vor der Gründung der zwei deutschen Staaten und dem Mauerbau. Der Film stellt einen Serienmörder aus marxistischer Sicht dar: Dieser Mörder wird durch Gewinnsucht motiviert, nicht durch sexuelle Triebe. Er erdrosselt seine Opfer und löscht jedes Zeichen ihrer Identität aus, um dann in ihre Wohnungen einbrechen zu können. So erkennt man ihn nicht als den bösen ‘Anderen’ der Gesellschaft, sondern als ein Produkt des Kapitalismus: Er profitiert von der antisowjetischen Propaganda und der politischen Spaltung der Stadt. Kommissare in den Westsektoren geben Informationen an das Polizeipräsidium nicht weiter, und sie gründen eine eigene Polizeibehörde. Was in Leichensache Zernik dargestellt wird, kann im Sinne Foucaults als die Rückkehr zu einer vorpanoptischen Gesellschaft gesehen werden, einer Gesellschaft, welche die Disziplinarinstanzen nicht durchblicken. Der Mörder wird erst dann gefangen, als er eine Frau aus dem Ostsektor umbringt, wo die Polizei und die Bürokratie reibungslos zusammenarbeiten. Aber der Panoptizismus funktioniert eigentlich nur, wenn die Überwachten wissen, dass sie immer gesehen werden können. Indem Leichensache Zernik die Wirksamkeit der Überwachu
ISSN:0016-8777
1468-0483
DOI:10.1111/glal.12005