Entwicklung der modernen Osteosynthese

Zusammenfassung Die Platten-Schrauben-Osteosynthese hat in den letzten 30 Jahren weite Teile des Fachgebiets Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie revolutioniert. Neben der dreidimensionalen Rekonstruktion des knöchernen Gesichtsschädels ermöglicht die stabile Osteosynthese nach Frakturversorgung und...

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Veröffentlicht in:Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie : MKG Kiefer- und Gesichtschirurgie : MKG, 2000-05, Vol.4 (S1), p.S084-S090
1. Verfasser: Luhr, H. -G.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Die Platten-Schrauben-Osteosynthese hat in den letzten 30 Jahren weite Teile des Fachgebiets Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie revolutioniert. Neben der dreidimensionalen Rekonstruktion des knöchernen Gesichtsschädels ermöglicht die stabile Osteosynthese nach Frakturversorgung und auch im Rahmen der orthognathen Chirurgie einen Verzicht auf die früher übliche intramaxillare Immobilisation der Kiefer durch dentale Schienenverbände. Die Plattenosteosynthese beginnt mit dem Hamburger Chirurgen Carl Hansmann, der 1886 erste Erfahrungen mit dem von ihm entwickelten Plattensystem vorstellte. Neben Extremitätenfrakturen berichtete Hansmann auch über 2 mit diesem Verfahren behandelte Unterkieferfrakturen. Damit ist Hansmann auch für unser Fachgebiet der erste Vertreter der Plattenosteosynthese. Wegen der hohen Komplikationsrate konnte sich die Platten-Schrauben-Osteosynthese über viele Jahrzehnte nicht allgemein durchsetzen. Die Einführung des Prinzips der axialen Kompression durch den Belgischen Chirurgen Robert Danis (1949) brachte hier eine Wende. Im Bereich der Extremitätenchirurgie wurde diese Idee der axialen Kompression der Fragmentenden von der schweizerischen Forschungsgruppe der AO Anfang der 60er Jahre aufgenommen und zur klinischen Reife entwickelt. In der Kiefer-Gesichts-Chirurgie konnte aus anatomischen Gründen die in der Extremitätenchirurgie verwendete Apparatur zur Erzeugung der axialen Kompression jedoch nicht angewendet werden. Daher hat Luhr 1968 eine selbstspannende Kompressionsplatte publiziert, mit der sich auf vereinfachte Weise das Prinzip der axialen Kompression realisieren ließ. Mit dieser Druckschraubenplatte hat Luhr 1967 die erste Kompressionsosteosynthese in der Welt im maxillofazialen Bereich durchgeführt. In den nächsten Jahren folgten dann zahlreiche Publikationen über ähnliche Verfahren der Kompressionsosteosynthese durch andere Autoren. Daneben entwickelte sich in den 70er Jahren mit der Einführung der monokortikalen Miniplatten ein ganz anderes Verfahren der Osteosynthese für Unterkieferfrakturen und später auch für Frakturen des Mittelgesichts, welches mit dem Namen Michelet und auch Champy verbunden ist. Für die Unterkieferrekonstruktion im Rahmen der Tumorchirurgie und nach Defektfrakturen wurden ebenfalls die unterschiedlichsten Platten- und Schraubensysteme entwickelt, die sowohl eine stabile alloplastische Überbrückung von Defekten als auch die stabile Fixation von Knochentransplantaten unter axialer Ko
ISSN:1432-9417
1865-1550
1434-3940
1865-1569
DOI:10.1007/PL00022964