Dysostosis cleidocranialis: Beschreibung und Analyse einer Patientengruppe

Dysostosis cleidocranialis (DCC) bezeichnet eine seltene Dysplasie der knöchernen und dentalen Gewebe mit charakteristischen kraniofazialen und dentalen Symptomen einschließlich morphologischer Anomalien. Sie stellt wahrscheinlich das einzige allgemeine Syndrom dar, welches alleine durch den zahnärz...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie : MKG Kiefer- und Gesichtschirurgie : MKG, 2006-11, Vol.10 (6), p.385-393
Hauptverfasser: Baumert, U., Golan, I., Driemel, O., Reichert, T. E., Reicheneder, C., Muessig, D., Rose, E.
Format: Artikel
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Dysostosis cleidocranialis (DCC) bezeichnet eine seltene Dysplasie der knöchernen und dentalen Gewebe mit charakteristischen kraniofazialen und dentalen Symptomen einschließlich morphologischer Anomalien. Sie stellt wahrscheinlich das einzige allgemeine Syndrom dar, welches alleine durch den zahnärztlichen Befund diagnostiziert werden kann. Verantwortlich für DCC sind Mutationen im RUNX2-Gen. In der vorliegenden interdisziplinären Studie sollen die phänotypischen Merkmale mit den genetischen Veränderungen korreliert werden. Hierzu wurde von 31DCC-Patienten aus 20Familien die kodierende Sequenz des RUNX2-Gens mithilfe molekulargenetischer Methoden einschließlich Polymerasekettenreaktion und direkter Sequenzierung untersucht. Die kraniofazialen und dentalen Merkmale jedes Patienten wurden anhand eines einheitlichen Bewertungsschemas erhoben und mit der Homogenitätsanalyse auf allgemeine phänotypische Charakteristika getestet. Mehrere Mutationen im RUNX2-Gen konnten identifiziert werden. Sie zeigen - je nach Mutationstyp - unterschiedliche Verteilungsmuster innerhalb des Gens und korrelieren mit funktionellen Untereinheiten des Genproduktes. Durch die Homogenitätsanalyse des Phänotyps konnten Haupt- (dentale Merkmale) und Nebensymptome (Pneumatisationsstörungen, Worm'sche Knochen) identifiziert werden. Die Kombination der genetischen Daten mit der statistischen Analyse des Phänotyps ergab Hinweise, dass Mutationen im RUNX2-Gen, die einen vollständigen Funktionsausfall des Genproduktes bedingen, zu einer schwächeren Ausprägung des DCC-Phänotyps führen als Mutationen, welche die Funktion des Genproduktes im Sinne von Funktionsgewinn oder Funktionsverminderung verändern. Art und Lage der Mutation im RUNX2-Gen scheinen einen Einfluss auf den Schweregrad der DCC zu haben. Aufgrund der geringen Fallzahl muss diese Hypothese durch weitere Untersuchungen an größeren Patientengruppen bestätigt werden. Cleidocranial dysplasia (CCD) is a rare dysplasia of bony and dental tissue. Characteristic are typical craniofacial and dental findings including morphological anomalies. CCD is possibly the only general syndrome that can be diagnosed based on the dental findings alone. CCD correlates with mutations in the RUNX2 gene. The present interdisciplinary study correlates phenotypic findings with genetic variations in the corresponding gene. The coding sequence of the RUNX2 gene from 31 CCD patients from 20 families was analyzed using molecular genetic methods including polymer
ISSN:1432-9417
1865-1550
1434-3940
1865-1569
DOI:10.1007/s10006-006-0029-1