Kleinvolumige hypofraktionierte Radiotherapie vor totaler mesorektaler Exzision

Ist die präoperative hypofraktionierte Strahlentherapie des Rektumkarzinoms mit 5-mal 5 Gy eine gut verträgliche neoadjuvante Behandlungsmodalität? Methodik: Von Dezember 1996 bis März 1999 wurden 34 Patienten mit lokal fortgeschrittenem Rektumkarzinom einer präoperativen Strahlentherapie mit 5-mal...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Strahlentherapie und Onkologie 2000-11, Vol.176 (12), p.555
Hauptverfasser: Lammering, Guido, Hartmann, Karl Axel, Frenken, Michael, Aryus, Bärbel, Döker, Rolf, Ulrich, Bernward
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Ist die präoperative hypofraktionierte Strahlentherapie des Rektumkarzinoms mit 5-mal 5 Gy eine gut verträgliche neoadjuvante Behandlungsmodalität? Methodik: Von Dezember 1996 bis März 1999 wurden 34 Patienten mit lokal fortgeschrittenem Rektumkarzinom einer präoperativen Strahlentherapie mit 5-mal 5 Gy zugeführt. Die kleinvolumige Bestrahlung erfolgte in CT-geplanter Drei- oder Vier-Felder-Technik mit ventrodorsalen Gegenfeldern bzw. dorsalen Feldern der Größe 9 ± 2 cm × 11,5 ± 2,4 cm und bilateralen opponierendenFeldern der Größe 9 ± 1,5 cm × 11,5 ± 2 cm mit 6- bis 25-MV-Photonen. Die Operation erfolgte nach 14 ± 6 Tagen als anteriore Resektion mit totaler mesorektaler Exzision (82%) oder als abdomino-perineale Amputation (18%) bei 33/34 Patienten. Bei Lymphknotenbefall und/oder pT3/4-Läsionen wurde eine adjuvante Chemotherapie mit 5-Fluoruracil (5-FU) durchgeführt. Die mediane Nachbeobachtungszeit beträgt 189 Tage (Streuung: 15 bis 548 Tage). Ergebnisse: Akute Nebenwirkungen waren: erhöhte Stuhlfrequenz (4/34), Abgespanntheit (2/34), Schmerzen in den Leisten (1/34), Übelkeit und perianales Brennen (1/34), Schwindel (1/34), leichter Harnverhalt (1/34). Ein Patient verstarb bei bekanter Herzinsuffizienz NYHA-Grad III nach 21 Tagen an einem Myokardinfarkt. Die klinischen T- und N-Kategorien ergaben 3, 29 und 2 für T4, T3 und unbekannt und 20, 11 und 3 für N+, N- und unbekannt. Die pathologischen T- und N-Kategorien ergaben 3, 19 und 11 für T4, T3 und T2 und 19 und 14 für N+ und N-. Bei 32/33 operierten Patienten erfolgte eine R0-Resektion, ein weiterer Patient wurde bei Peritonealbefall R1-reseziert. Das intraoperative Staging zeigte bei drei Patienten eine viszerale Metastasierung. Postoperativ kam es bei jeweils zwei Patienten zu Analstomoseninsuffizienzen und Magen- bzw. Darmatonie. In jeweils einem Fall traten eine Dünndarmhernierung, Wundheilungssörung, Wunddehiszenz und passagere Niereninsuffizienz auf. Schlussfolgerung: Die präoperative kleinvolumige hypofraktionierte Strahlentherapie lokal fortgeschrittener Rektumtumoren ist bei moderater Toxizität gut durchführbar. In Einzelfällen wurde trotz des kurzen Zeitintervalls bis zur Operation ein Downstaging erreicht. Is preoperative short-term radiotherapy of operable rectal carcinoma feasible with regard to early side effects and perioperative complications? Patients and Methods: As of December 1996 to March 1999, 34 patients with locally advanced rectal cancer have been irradiated preoperatively with
ISSN:0179-7158
1439-099X
DOI:10.1007/PL00002324