Herzinsuffizienz

Die Herzinsuffizienz ist eine Erkrankung mit steigender Prävalenz und bedeutet für die Patienten eine Verschlechterung der Lebensqualität und eine Verkürzung der Lebenserwartung. Trotz verbesserter Therapieoptionen ist die Mortalität sehr hoch. Die Herzinsuffizienz wird durch Ereignisse ausgelöst, d...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Herz 2011-03, Vol.36 (2), p.94
Hauptverfasser: Rokita, Ag, Sag, C-m, Maier, Ls
Format: Artikel
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die Herzinsuffizienz ist eine Erkrankung mit steigender Prävalenz und bedeutet für die Patienten eine Verschlechterung der Lebensqualität und eine Verkürzung der Lebenserwartung. Trotz verbesserter Therapieoptionen ist die Mortalität sehr hoch. Die Herzinsuffizienz wird durch Ereignisse ausgelöst, die zur Funktionseinschränkung des Myokards führen, wie z. B. durch einen Myokardinfarkt oder chronische Nachlasterhöhung durch arterielle Hypertonie. Konsekutiv kommt es zur Aktivierung von neurohumoralen Kompensationsmechanismen, die die Herzleistung vorübergehend aufrechterhalten. Im Verlauf führt dies aber zu einem linksventrikulären Remodelling und schließlich zu einer manifesten Herzinsuffizienz (sog. Circulus vitiosus). Das insuffiziente Myokard weist Veränderungen der elektromechanischen Kopplung auf, die auf Zellebene eine Kontraktionsinsuffizienz bewirken, welche vor allem durch einen verminderten Kalzium (Ca^sup 2+^)-Transienten und eine gestörte Ca^sup 2+^-Speicherfähigkeit des sarkoplasmatischen Retikulums (SR) bedingt ist. Hierbei spielt die Ca^sup 2+^/Calmodulin-abhängige Proteinkinase IIδ (CaMKIIδ) eine wichtige Rolle. Sie phosphoryliert zahlreiche wichtige funktionelle Proteine, führt im insuffizienten Myokard zum verminderten SR-Ca^sup 2+^-Gehalt sowie verminderten Ca^sup 2+^-Transienten, wirkt proarrythmogen durch eine Verstärkung des späten Na^sup +^-Stroms (late I^sub Na^) und trägt durch eine intrazelluläre Akkumulation von Ca^sup 2+^-Ionen zur Entstehung der diastolischen Dysfunktion bei. Des Weiteren ist die CaMKIIδ an der Entstehung des Vorhofflimmerns beteiligt. Interessanterweise wird sie durch eine Nachlasterhöhung (z. B. durch arterielle Hypertonie), jedoch nicht durch Vorlasterhöhung aktiviert. Diese Befunde machen die CaMKIIδ zu einem interessanten und innovativen therapeutischen Ziel und implizieren neue Therapieoptionen in der Herzinsuffizienztherapie.
ISSN:0340-9937
1615-6692
DOI:10.1007/s00059-010-3415-2