Porphyrie und Radiotherapie: doch eine Risikokonstellation?
Über die Strahlenreaktionen bei Patienten mit einer Porphyrie ist wenig bekannt. Theoretisch müsste bei einer Porphyrie mit verstärkten Reaktionen zu rechnen sein, doch in kasuistischen Darstellungen bei zwei Mammakarzinomen, einem Blasenkarzinom und einem malignen Lymphom zeigten sich keine auffall...
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Veröffentlicht in: | Strahlentherapie und Onkologie 2005-06, Vol.181 (6), p.401-404 |
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Hauptverfasser: | , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Über die Strahlenreaktionen bei Patienten mit einer Porphyrie ist wenig bekannt. Theoretisch müsste bei einer Porphyrie mit verstärkten Reaktionen zu rechnen sein, doch in kasuistischen Darstellungen bei zwei Mammakarzinomen, einem Blasenkarzinom und einem malignen Lymphom zeigten sich keine auffallenden Vorkommnisse. Berichtet wird über zwei Patienten mit Porphyrie und Glioblastom. Der Nachweis der Porphyrie und die klinischen Krankheitsverläufe werden beschrieben. Beide Patienten erhielten eine mit 2-Gy-Einzeldosen fraktionierte Hochvolttherapie ihrer Glioblastome mit Gesamtdosen von 60 und 38 Gy. Gleichzeitig zur Radiatio wurden den Patienten 100 mg/m^sup 2^ ACNU [1-(4-Amino-2-Methyl-5-Pyrimidinyl)-Methyl-(2-chloroethyl)-3-nitrosoharnstoff] in geplanten 6-wöchigen Intervallen infundiert. Beide Patienten zeigten zwar eine gute objektive Rückbildungstendenz ihrer Glioblastome, verstarben jedoch schon 7 bzw. 1,5 Monate nach Diagnosestellung. Die Porphyrie der Patienten hatte sich unter der kombinierten Therapie verstärkt. Die erste Patientin zeigte bei der Autopsie eine ausgedehnte Nekrose in der bestrahlten Region ohne Resttumor. Der zweite Patient wies schon nach 38 Gy eine deutliche Tumornekrose auf; er starb noch während der Strahlenbehandlung unter den Zeichen einer kardiopulmonalen Insuffizienz. Hinweise in der Literatur und die hier beschriebene Kasuistik legen nahe, bei der Strahlenbehandlung von Hirntumoren oder bei einer Mitbestrahlung von Nervengewebe im Fall einer Porphyrie vorsichtig zu sein. Eine Reihe von molekularbiologischen Erkenntnissen unterstützt diese Empfehlung. Little is known concerning the relation of porphyrias to radiation treatment for cancer. The recent literature does not report negative outcomes at least in single cases of breast cancer, bladder cancer or in a patient with lymphoma. Theoretically, there is a risk for radiation treatment in cases of porphyrias. Two patients with porphyria are described who underwent radiotherapy for glioblastoma multiforme. Case histories, radiation treatment data and the proof of porphyria are given in detail. The patients received a concomitant radiochemotherapy with infusions of ACNU [1-(4-amino-2-methyl-5-pyrimidinyl)-methyl-(2-chloroethyl)-3-nitrosourea] every 6 weeks. The total radiation doses at the ICRU point were 60 and 38 Gy, respectively, given in single daily fractions of 2 Gy. Both patients responded well as far as objective tumor regression is concerned but died early after 7 an |
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ISSN: | 0179-7158 1439-099X |
DOI: | 10.1007/s00066-005-1311-0 |