Prognostische Faktoren und Einfluss der Strahlentherapie bei Behandlung differenzierter Schilddrüsenkarzinome
Die Indikation zur adjuvanten Anwendung der perkutanen Strahlentherapie beim differenzierten Schilddrüsenkarzinom wird in der Literatur kontrovers beurteilt. In dieser Arbeit wird der Frage nachgegangen, inwieweit die perkutane Bestrahlung das Langzeitüberleben von Patienten mit follikulären und pap...
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Veröffentlicht in: | Strahlentherapie und Onkologie 1998-12, Vol.174 (12), p.618-623 |
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Hauptverfasser: | , , , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Die Indikation zur adjuvanten Anwendung der perkutanen Strahlentherapie beim differenzierten Schilddrüsenkarzinom wird in der Literatur kontrovers beurteilt. In dieser Arbeit wird der Frage nachgegangen, inwieweit die perkutane Bestrahlung das Langzeitüberleben von Patienten mit follikulären und papillären Schilddrüsenkarzinomen verbessert. Krankheitsverläufe von 178 Patienten (132 Frauen, medianes Alter 46 Jahre; 46 Männer, medianes Alter 47 Jahre) mit differenzierten Schilddrüsenkarzinomen wurden analysiert. Die perkutane Bestrahlung nach Schilddrüsenresektion und Radiojodtherapie erfolgte mit einem Telekobaltgerät und hochenergetischen Elektronen (mittlere Gesamtreferenzdosis 54,7 Gy). Histologisch handelte es sich bei 120 Fällen (67,4%) um papilläre Karzinome, bei 58 (32,6%) um follikuläre Karzinome. Es fanden sich bei den Patienten mit papillären Malignomen im Stadium 157 Fälle (47,5%), im Stadium II elf Fälle (9,2%), im Stadium III 48 Fälle (40,0%) und im Stadium IV vier Fälle (3,3%) respektive bei den follikulären Malignomen im Stadium I 21 Fälle (36,2%), im Stadium II vier Fälle (6,9%), im Stadium III 28 Fälle (48,3%) und im Stadium IV fünf Fälle (8,6%). Die Überlebensraten, Rezidivhäufigkeit sowie prognostische Faktoren wurden analysiert. Die Zehn-Jahres-Überlebensraten betrugen für Patienten mit papillären Karzinomen 95,1%, mit follikulären Karzinomen 86,7%. Zwölf Patienten (6,7%), älter als 45 Jahre, verstarben am Tumorleiden, In der Gruppe der papillären Karzinome ergab sich eine höhere Überlebensrate für die weiblichen Patienten. Die Zehn-Jahres-Überlebensraten waren abhängig vom Differenzierungsgrad: G1 100%, G2 90%, G3 81,7%, G4 78,1%, und Stadium: I 100%, II 100%, III 88,6%, IV 28,2%. Nach Abschluß der Radiatio waren bei 150 Patienten (84,3%) keine Metastasen nachweisbar; diese hatten eine Zehn-Jahres-Überlebensrate von 99,2%. Regionäre Lymphknotenmetastasen post Radiatio traten bei vier Patienten mit follikulären Karzinomen (6,9%) und sieben Patienten mit papillären Karzinomen (5,8%) auf. In dieser Gruppe betrug die Zehn-Jahres-Überlebensrate 66,7%. Bei acht Patienten mit follikulärem (13,8%) bzw. bei neun mit papillärem Karzinom (7,5%) wurden Fernmetastasen nachgewiesen. In dieser Gruppe betrug die Zehn-Jahres-Überlebensrate 43,7%. Lokale Tumorrezidive traten post Radiatio ausschließlich in der Gruppe der follikulären Karzinome in zwei Fällen (3,4%) auf. Alter und Geschlecht der Patienten, histologischer Differenzierungsgrad, Vorliegen re |
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ISSN: | 0179-7158 1439-099X |
DOI: | 10.1007/bf03038509 |