Märchenbilder - Bildermärchen

Illustrierte ausländische Grimmausgaben und einzelne Bilderbücher, die - zum Teil mit volkssprachigen Texten versehen - auch im deutschsprachigen Gebiet eine hohe Akzeptanz erfuhren und nicht selten deutsche Illustratoren beeinflußt haben, sind ebenso einbezogen: beginnend mit Edgar Taylors Grimm-Au...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Fabula 2010-01, Vol.51 (1/2), p.112
1. Verfasser: Uther, Hans-Jörg
Format: Artikel
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Illustrierte ausländische Grimmausgaben und einzelne Bilderbücher, die - zum Teil mit volkssprachigen Texten versehen - auch im deutschsprachigen Gebiet eine hohe Akzeptanz erfuhren und nicht selten deutsche Illustratoren beeinflußt haben, sind ebenso einbezogen: beginnend mit Edgar Taylors Grimm-Auswahl und den skurrilen und grotesken Figuren- und Szenendarstellungen Walter Cruikshanks (1823), Bertalls witzigen, zum Teil karikaturhaften Vignetten, Gustave Dorés überbetonten Landschaftselementen, die die Helldunkel-Kontraste noch schärfer hervortreten lassen, auch häufiger an ein Bühnenbild erinnern (Dornröschen), bis zu Walter Cranes anspruchsvoll gestalteten Bilderbüchern, zu dessen Erfolg die von dem Drucker Edmund Evans in Holz geschnittenen Bilder wesentlichen Anteil haben, oder später zu Arthur Rackham und den farblich und technisch ähnlich gestalteten Illustrationen Edmund Dulacs, Rie Cramers, Anne Andersons oder Gustav Tenggrens. Auf filmische Adaptationen, die für den Untersuchungszeitraum relevant und zumeist nur ansatzweise untersucht worden sind, geht die Verfasserin am Beispiel des ersten abendfüllenden Farbfilms Schneewittchen (1937) von Walt Disney ein, der erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs das deutsche Publikum erreichte. Mit ihrer Arbeit hat die Verfasserin einen wertvollen Beitrag zur Erforschung von Rezeption, Distribution und vor allem Adaptation populärer Erzählstoffe und ihrer bildlichen Darstellung geleistet und nicht nur die Kunstgeschichte oder die Literaturwissenschaft bereichert, sondern in besonderem Maße auch die volkskundliche Erzählforschung.
ISSN:0014-6242
1613-0464