Behandlung von postpartaler Depression mit Akupunktur
EinleitungSchwangerschaft und Geburt werden von etwa einem Drittel aller Mütter als traumatisch erlebt, 12 % von ihnen erleiden posttraumatischen Stress und 1,3–5 % eine posttraumatische Belastungsstörung. 10–15 % der Schwangeren und Wöchnerinnen sind von einer postpartalen Depression (PPD) betroffe...
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Veröffentlicht in: | Deutsche Zeitschrift für Akupunktur (Heidelberg, Germany : 1977) Germany : 1977), 2024-11, Vol.67 (4), p.215-219 |
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Hauptverfasser: | , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | EinleitungSchwangerschaft und Geburt werden von etwa einem Drittel aller Mütter als traumatisch erlebt, 12 % von ihnen erleiden posttraumatischen Stress und 1,3–5 % eine posttraumatische Belastungsstörung. 10–15 % der Schwangeren und Wöchnerinnen sind von einer postpartalen Depression (PPD) betroffen. Eine häufige Ursache ist eine psychische Traumatisierung während Schwangerschaft und Geburt.Durch die Behandlung des Traumas kann die PPD deutlich gebessert werden. Hierbei ist die EX.TRACT-Methode(Expositionsgestützte Traumaakupunkturtherapie) sehr hilfreich, bei der in 5 Behandlungsschritten Akupunktur mit Traumaexposition und Psychotherapie kombiniert wird.Die Behandlung von in Schwangerschaft und nach Geburt länger anhaltenden Schmerzen beeinflusst die psychische Störung zusätzlich.BehandlungsprotokollIn einem Vorgespräch wird die zentrale traumatisierende Situation herausgearbeitet, die im Anschluss in der Akupunkturtherapie als Bild bzw. Imagination verwendet wird. Zudem werden die körperlichen Beschwerden erörtert.In der Akupunktursitzung werden zunächst die Gesamtkonstitution und die körperlichen Beschwerden behandelt, in diesem Fallbericht mit einer kombinierten Behandlung aus Akupunktur, Osteopathie und manueller Therapie.Daraufhin lässt man den Patienten die traumatische Situation mehrfach vorstellen. Die dabei entstehenden körperlichen Missempfindungen und aversiven Gefühle wie Angst, Wut und Ärger, Trauer, Ekel und Erschöpfung werden umgehend mit passenden Akupunkturpunkten weitgehend beseitigt.Therapieziel ist, die negativen Gefühle im Bereich des limbischen Systems zu löschen, sodass das Ereignis ausschließlich im episodischen Gedächtnis abgespeichert ist und damit die Beschwerden durch die traumatische Situation beseitigt sind.FallberichtIn dem Fallbericht wird eine Patientin vorgestellt, die durch die Geburt körperlich wie emotional verletzt wurde. Der prolongierte Geburtsvorgang endete in einer ausgedehnten Vaginalverletzung und einer operationsbedürftigen Nachblutung, wodurch sie sich nicht um das Kind kümmern konnte.Für die körperlichen Schmerzen wurde eine kombinierte Behandlung aus Akupunktur, Osteopathie und manueller Therapie angewandt. Die psychische Traumatisierung und die PPD wurden mit der EX.TRACT-Methode in 3 Behandlungssitzungen erfolgreich behandelt. |
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ISSN: | 0415-6412 1439-4359 |
DOI: | 10.1007/s42212-024-00696-4 |