Mädchen lesen besser“ – Überlegungen zur Anwendung und Auswertung eines Lesescreenings im Hinblick auf Geschlechterunterschiede

Das Salzburger Lesescreening, kurz SLS, ist ein etabliertes Screening-Verfahren, mit dem die Leseleistungen von Grundschulkindern erfasst werden können. Es kann von Lehrkräften angewendet werden, um ein Maß für die Leseleistungen in Schulklassen zu erhalten und ggf. Fördermaßnahmen zu initiieren. De...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Gender (Leverkusen) 2024-03, Vol.16 (1-2014), p.85-100
Hauptverfasser: Behrens, Dorthe, Oldenburg, Ines, Hillenbrand, Clemens
Format: Artikel
Sprache:eng ; ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Das Salzburger Lesescreening, kurz SLS, ist ein etabliertes Screening-Verfahren, mit dem die Leseleistungen von Grundschulkindern erfasst werden können. Es kann von Lehrkräften angewendet werden, um ein Maß für die Leseleistungen in Schulklassen zu erhalten und ggf. Fördermaßnahmen zu initiieren. Der Beitrag geht zunächst der Frage nach, warum eine geschlechterabhängige Einteilung (hier: zwei Geschlechter) für den SLS vorgegeben wird. In einem zweiten Schritt wird anhand einer normalverteilten Stichprobe mit 60 Grundschulkindern gezeigt, dass die vorgegebene geschlechtsspezifische Auswertung Mädchen signifikant schlechter beurteilt, als wenn das Geschlecht unberücksichtigt bleibt. Das Ziel dieses Beitrags ist die Sensibilisierung von Lehrkräften und anderen potenziellen Nutzer:innen hinsichtlich der Überführung der ermittelten Rohwerte in einen Lesequotienten für jedes Kind, welcher (nach Vorgabe des Testverfahrens) abhängig vom Geschlecht interpretiert wird und damit Zuschreibungen generiert, die die tatsächliche Leseleistung nicht angemessen wiedergeben, sondern allein durch die Einflussvariable „Geschlecht“ verzerren können.
ISSN:1868-7245
2196-4467
2193-1534
DOI:10.3224/gender.v16i1.07