Historie der männlichen Sterilisation

Zusammenfassung Die Geschichte der Durchtrennung der Samenleiter beidseits beim Mann, das heißt der männlichen Sterilisation bzw. Vasektomie, beginnt erst im 19. Jahrhundert. Die anatomischen Grundlagen waren aber bereits 400 Jahre zuvor bekannt, und schon zu dieser Zeit wurden entsprechende Tierexp...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Gynäkologische Endokrinologie 2024, Vol.22 (3), p.189-191
1. Verfasser: Leiber-Caspers, Christian
Format: Artikel
Sprache:ger
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Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Die Geschichte der Durchtrennung der Samenleiter beidseits beim Mann, das heißt der männlichen Sterilisation bzw. Vasektomie, beginnt erst im 19. Jahrhundert. Die anatomischen Grundlagen waren aber bereits 400 Jahre zuvor bekannt, und schon zu dieser Zeit wurden entsprechende Tierexperimente durchgeführt. Initial erfolgte die Vasektomie zur Linderung von Prostatabeschwerden, da man fälschlicherweise davon ausging, dass diese Operation einen ähnlichen Effekt wie eine Orchiektomie hätte. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts erfuhr die Sterilisation des Mannes große Bedeutung durch den österreichischen Physiologen und Biologen Eugen Steinach, der ihr eine verjüngende Wirkung unterstellte. Die Vasektomie zur geplanten freiwilligen Empfängnisverhütung fand erst ab der Mitte des 20. Jahrhunderts zunehmende Verbreitung in Europa und der Welt. Die Jahrzehnte davor umfassen sowohl in Europa als auch in den USA das dunkelste Kapitel der männlichen Sterilisation, da hier Hunderttausende solcher Eingriff unter Zwang mit einer eugenischen Indikation durchgeführt wurden.
ISSN:1610-2894
1610-2908
DOI:10.1007/s10304-024-00574-1