Indikationen und Missbrauch von Testosteron

Darüber hinaus werden Testosteronpräparate z. T. aber auch ohne klare medizinische Indikation zur Besserung des allgemeinen Befindens eingesetzt oder im Sinne eines Dopings zur Leistungssteigerung im Sport oder Bodybuilding verabreicht [6, 7]. Zusätzliche Indikationen für eine Bestimmung des Testost...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:MMW Fortschritte der Medizin 2024-05, Vol.166 (9), p.49-51
Hauptverfasser: Köhn, Frank-Michael, Schuppe, Hans-Christian
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Darüber hinaus werden Testosteronpräparate z. T. aber auch ohne klare medizinische Indikation zur Besserung des allgemeinen Befindens eingesetzt oder im Sinne eines Dopings zur Leistungssteigerung im Sport oder Bodybuilding verabreicht [6, 7]. Zusätzliche Indikationen für eine Bestimmung des Testosteronwerts können Erkrankungen oder Eingriffe sein, die mit einem Testosteronmangel assoziiert sind, z. B. metabolisches Syndrom, Übergewicht, Erkrankungen und Bestrahlungen der Hypothalamus-Hypophysen-Region, Therapien mit Auswirkungen auf den Testosteronhaushalt (z. B. Kortikosteroide, Opiate), obstruktive Lungenerkrankungen, und chronische Infektionen mit Sarkopenie (s. Infobox 1). Infobox 1 Indikationen für eine Testosteronbestimmung gemäß EAU-Leitlinie [3] Sexuelle Dysfunktion Infertilität Diabetes mellitus Typ 2 Metabolisches Syndrom Übergewicht Erkrankungen und Bestrahlungen der Hypothalamus-Hypophysen-Region Therapien mit Auswirkungen auf Testosteron, z. B. Kortikosteroide, Opiate Obstruktive Lungenerkrankungen Osteoporose, Spontanfrakturen HIV-Infektion mit Sarkopenie Welche Blutwerte sollten bestimmt werden? Das freie Testosteron kann in der täglichen Praxis sehr gut anhand des Gesamt-Testosterons und des SHBG- (und Albumin-)Werts nach der sog. Dazu gehören ein unbehandeltes Prostatakarzinom, Mammakarzinom des Mannes, aktueller Kinderwunsch, Hämatokrit > 54%, schwere Herzinsuffizienz (New York Heart Association Class III-IV), unbehandelte Schlafapnoe (diese Kontraindikation wird immer noch aufgeführt; eine eindeutige Evidenz dazu besteht aber nicht), schwere Symptome einer Prostatahyperplasie (International Prostate Symptom Score [IPPS] > 19) und kriminelles Sexualverhalten. Relative Kontraindikationen umfassen eine benigne Prostatahyperplasie mit PSA > 4 ng/ml, Akne, geringgradige Polyzythämie mit Hämatokrit > 48-50%, unklare Gynäkomastie, Sportaktivitäten mit Doping-Kontrollen (ärztliches Gutachten notwendig und Meldung an die Aufsichtsbehörde) sowie kürzlich zurückliegende, schwer verlaufene kardiovaskuläre Ereignisse.
ISSN:1438-3276
1613-3560
DOI:10.1007/s15006-024-3839-x