Das Ellenbogengelenk – Indikationen der operativen Behandlung in einer komplexen Gelenksregion

Konservativ therapieresistente Epicondylitis lateralis: Oft sind diese auch Trigger für chronische Schmerzen bei vorher bereits vorhandenen degenerativen Veränderungen an den Strecksehnenansätzen am Epicondylus lateralis. Die Beschwerden verstärken sich bei Streckung gegen Widerstand und bei Benutzung der Hand in gehaltener Extension. Von Wichtigkeit ist spätestens bei chronischem Verlauf eine detaillierte diagnostische Abklärung mit Ultraschall, Röntgen, Magnetresonanztomografie (MRT), ggf. 3‑D-Computertomografie(-CT). Nur so kann eine gut indizierte, individuell abgestimmte Therapie erfolgen. Entlastung, Belastungsmodifikation, unterstützende Akupunktur, ggf. nichtsteroidales Antirheumatikum (NSAR) sind hier die Erstbehandlung. „Ruhigstellungen in Gipsverbänden“ sind meist nicht anhaltend effektiv. Ein weiterer wichtiger konservativer Therapiebaustein ist die Infiltrationstherapie; hier kommen sowohl die klassischen Kortikosteroide als auch Platelet Rich Plasma (PRP) in Betracht. Der Knochen am Epicondylus lateralis wird angefrischt sowie lokale Nervenendigungen verödet (Denervation). Eine weitere Therapieoption stellt die sogenannte arthroskopische ansatznahe Tenotomie (am Epicondylus lateralis) dar. Die Erstbehandlung des „Golferellenbogens“ ist wie auch bei der Epicondylitis lateralis in erster Linie konservativ. Für die Diagnostik und Therapie der Epicondylitis medialis bestehen die gleichen Grundsätze wie bei der Epicondylitis lateralis. Ellenbogenteilsteife: Optionen der operativen Behandlung Die arthroskopische Arthrolyse Die osteokapsuläre Arthroplastik (arthroskopisches und/oder offenes Vorgehen) Ellenbogentotalendoprothese Die chronische Bewegungseinschränkung bzw. Weichteilursachen können meist sehr gut konservativ behandelt werden. Hier erfolgt die osteokapsuläre Arthroplastik durch eine Lateral Column Procedure: Über einen lateralen Zugang zum Gelenk erfolgen die Entfernung kontrakter Kapselanteile, entzündeter Schleimhäute und das Abtragen überstehender knöcherner Anbauten und Osteophyten.