Politische Orientierung sagt die Gehirnreaktivität auf In- und Out-Group Gesichter voraus

Die Menschenrechtsbewegung kämpft seit vielen Jahrzehnten gegen Diskriminierung und hat dazu beigetragen, dass das Bewusstsein dafür geschärft wurde, dass Rassismus und Benachteiligung von Minderheiten immer noch vorhanden sind. Die Gründe für Xenophobie sind vielfältig, häufig jedoch werden evoluti...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Psychology science 2023-10, Vol.65 (4), p.474-474
Hauptverfasser: Reuter, M, Plieger, T, Monzel, M, Felten, A, Vetterlein, A, Hogeterp, S, Grünhage, T
Format: Artikel
Sprache:ger
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die Menschenrechtsbewegung kämpft seit vielen Jahrzehnten gegen Diskriminierung und hat dazu beigetragen, dass das Bewusstsein dafür geschärft wurde, dass Rassismus und Benachteiligung von Minderheiten immer noch vorhanden sind. Die Gründe für Xenophobie sind vielfältig, häufig jedoch werden evolutionäre Gründe diskutiert, etwa, dass es adaptiv sei die Ressourcen der eigenen Gruppe zu schützen und mit Skepsis oder sogar Feindseligkeit gegenüber fremdartigen Menschen zu reagieren. Es wurden bereits Gehirnstrukturen identifiziert, die Reize in Bezug auf die eigene und die fremde Gruppe differenziert verarbeiten. Auf funktionaler Ebene sind verschiedene Prozesse an Outgroup-Verzerrungen beteiligt, wie Wahrnehmungen, Attributionen und Gedächtnis. In einer fMRT-Studie an N = 86 kaukasischen Proband·innen wurde der Einfluss der politischen Orientierung auf die Gehirnaktivität beim Betrachten von Gesichtern verschiedener Herkunft untersucht und geschaut, ob die politische Orientierung der Proband·innen eine Vorhersage erlaubt. Die Ergebnisse zeigten eine stärkere Hirnaktiviertheit auf afrikanische als auf arabischstämmige oder kaukasische Gesichter, insbesondere im linken Präfrontalcortex (PFC). Dieser Effekt war umso stärker, je konservativer die politische Orientierung der Proband·innen ist. Es zeigte sich, dass die neuronale Verarbeitung von Out-Group Gesichtern in Abhängigkeit von der politischen Orientierung variiert. Die Gehirnaktivität ist eine durch ihre Nicht-Beeinflussbarkeit durch Tendenzen sozialer Erwünschtheit interessante abhängige Variable bei der Erforschung der Xenophobie.
ISSN:2190-0493
2190-0507