Wann ist der Einsatz von PPI sinnvoll?

Die Refluxkrankheit ist eine der Indikationen für die Verordnung eines PPI. © kanachaifoto / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodellen) Protonenpumpenhemmer gehören zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten, und die Verordnungen stiegen bis zum Jahr 2016 stetig an (Abb. 1). Hinzu kommt der...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:MMW Fortschritte der Medizin 2020-11, Vol.162 (20), p.58-65
Hauptverfasser: Gross, Manfred, Aksoy, Julia, op den Winkel, Philip
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die Refluxkrankheit ist eine der Indikationen für die Verordnung eines PPI. © kanachaifoto / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodellen) Protonenpumpenhemmer gehören zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten, und die Verordnungen stiegen bis zum Jahr 2016 stetig an (Abb. 1). Hinzu kommt der OTC-Markt, der den PPI-Verbrauch weiter erhöht. Krankheitsbilder mit Empfehlungen von Leitlinien oder mit wissenschaftlichen Evidenzen zum Einsatz von PPI Krankheitsbild Evidenzen oder Leitlinienempfehlungen Extraösophageale Manifestationen der Refluxkrankheit probatorische PPI-Therapie aufgrund der guten Verträglichkeit, Dauer und Dosis wird nicht genannt (DGVS-Leitlinie Reflux 2014 [2]) Sonderformen Sodbrennen (hypersensitiver Ösophagus, funktionelles Sodbrennen), Reflux-Thorax-Schmerzsyndrom PPI in doppelter Standarddosis (1-0-1) für 2-4 Wochen (DGVS-Leitlinie Reflux 2014 [2]) Reizmagen (funktionelle Dyspepsie) PPI bei Helicobacter-negativen Personen oder bei Beschwerdepersistenz nach Eradikation (ACG Clinical Guideline 2017 [11]) Eosinophile Ösophagitis PPI sind eine der Therapieoptionen (AGA clinical guidelines 2020 [13]) Barrett-Ösophagus keine Empfehlung von PPI in der deutschen Leitlinie 2014 [2], Empfehlung von PPI in der neueren amerikanischen Leitlinie 2016 [14] Stressulkus-Prophylaxe Im Rahmen schwerer Erkrankungen auf der Intensivstation (z.B. ARDS, Schock, Sepsis, Polytrauma, Verbrennungen u.a. ) können Stressulzera und die damit assoziierte Blutung durch die prophylaktische Gabe von PPI reduziert werden (S2k-Leitlinie Helicobacter pylori 2016 [9]) Akute Ulkusblutung intravenöse Bolusgabe (80 mg i. v.) und im Anschluss fortgesetzte PPI-Gabe als Bolusgaben (meist 3 × 40 mg/d) oder kontinuierlich über Perfusor (meist 240 mg/24 h) (S2k-Leitlinie Gastrointestinale Blutung 2017 [19]). Reizmagen Es gibt keine deutsche Leitlinie zur Behandlung von Patienten mit Reizmagen bzw. funktioneller Dyspepsie. Die aktuelle US-amerikanische Leitlinie empfiehlt eine Helicobacter-Diagnostik und ggf. die Eradikation [11]. Für Helicobacter-negative Personen oder bei Beschwerdepersistenz
ISSN:1438-3276
1613-3560
DOI:10.1007/s15006-020-4452-2