Das obstruktive Schlaf-Apnoe-Syndrom (OSAS) im Kindesalter: Klinische und polysomnographische Befunde vor und nach Adenotomie und Tonsilektomie
Bei Kindern mit obstruktivem Schlaf-Apnoe-Syndrom besteht häufig eine Hyperplasie der Adenoide und Tonsillen, so daß sich ein Ansatzpunkt für eine chirurgische Therapie ergibt. Wir berichten über unsere Erfahrungen mit der prä- und postoperativen polysomnographischen Diagnostik in einem Zeitraum von...
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Veröffentlicht in: | Somnologie : Schlafforschung und Schlafmedizin = Somnology : sleep research and sleep medicine 1999-10, Vol.3 (5), p.270-276 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Bei Kindern mit obstruktivem Schlaf-Apnoe-Syndrom besteht häufig eine Hyperplasie der Adenoide und Tonsillen, so daß sich ein Ansatzpunkt für eine chirurgische Therapie ergibt. Wir berichten über unsere Erfahrungen mit der prä- und postoperativen polysomnographischen Diagnostik in einem Zeitraum von 10 Jahren. Von 1989 bis 1998 wurden im Schlaflabor der Vestischen Kinderklinik Datteln, einem regionalen Zentrum für schlafbezogene Störungen des Kindesalters, polysomnographische Schlafuntersuchungen bei 226 Kindern mit klinisch-anamnestischen Hinweisen auf OSAS durchgeführt. 62 (27%) Patienten erfüllten die Kriterien für die Aufnahme in die retrospektive Analyse (Polygraphie vor Therapie mit Bestätigung der Diagnose OSAS, chirurgische Therapie, postoperative polygraphische Kontrolle). Die Fallserie umfaßte 38 Jungen und 24 Mädchen im Alter von 0,3 bis 14,3 Jahren (Median 4,5 J.). Schnarchen und Mundatmung (100 %), Atempausen im Schlaf (81%), gestörter Schlaf (77%) und die subjektive Angabe “schweres Atmen” (53%) waren häufige anamnestische Symptome, die in der Regel über einen langen Zeitraum bestanden. Die präoperative pädiatrische und HNO-ärztliche Diagnostik ergab bei 15 (24%) Patienten hyperplastische Adenoide, bei 17 (28%) hyperplastische Tonsillen und bei 30 (48%) eine Hyperplasie der Adenoide und Tonsillen. Bei 19 der 62 Patienten (31%) bestanden komplexe Krankheitsbilder. Es wurden bei 17 Patienten (28%) eine Adenotomie, bei 17 (28%) eine Tonsillektomie, bei 28 (45%) eine Adenotonsillektomie durchgeführt. Zusätzlich wurden bei 9 Patienten weitere Operationsverfahren durchgeführt. Die Polysomnographie zeigte postoperativ in der Gruppe eine signifikante Verbesserung der kardiorespiratorischen Parameter. Bei Kindern mit OSAS in Verbindung mit einer Hyperplasie des lymphatischen Rachenrings stellen Adenotomie und Tonsillektomie effektive Therapieverfahren dar. Die Indikationsstellung setzt eine sorgfältige pädiatrische und HNO-ärztliche Diagnostik voraus, die die exakte Beschreibung des anatomischen und funktionellen Status zum Ziel hat. Der Schweregrad der Funktionsstörungen kann mit Hilfe der Polysomnographie quantifiziert werden. |
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ISSN: | 1432-9123 1439-054X |
DOI: | 10.1007/s11818-999-0035-2 |