Advance Care Planning – gesundheitliche Versorgungsplanung in der Onkologie

Zusammenfassung Die in vielen Fällen aufgrund mangelnder medizinischer Beratung geringe Aussagekraft und Gültigkeit von Patientenverfügungen (PV) hat dazu geführt, dass in kritischen Behandlungssituationen der Selbstbestimmung des nicht einwilligungsfähigen Patienten oft in unbefriedigender Weise Be...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Best practice onkologie 2019-11, Vol.14 (11), p.464-476
1. Verfasser: Müller-Busch, H. C.
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Die in vielen Fällen aufgrund mangelnder medizinischer Beratung geringe Aussagekraft und Gültigkeit von Patientenverfügungen (PV) hat dazu geführt, dass in kritischen Behandlungssituationen der Selbstbestimmung des nicht einwilligungsfähigen Patienten oft in unbefriedigender Weise Beachtung geschenkt wird. Um die Schwierigkeiten, die mit der Interpretation von PV entstehen, zu überwinden, wurde seit den 1990er-Jahren mit Advance Care Planning (ACP) eine neue Herangehensweise als Ergänzung der partizipativen Entscheidungsfindung entwickelt, die im 2015 verabschiedeten Hospiz- und Palliativgesetz (HPG) als „gesundheitliche Versorgungsplanung“ gesetzlich benannt und verankert wurde. Durch einen strukturierten Gesprächsprozess sollen Präferenzen für künftige medizinische Behandlungsziele bzw. das Vorgehen im Falle der Nichteinwilligungsfähigkeit antizipativ zum Ausdruck gebracht werden, um damit präferenzorientierte Entscheidungen im Sinne von „respecting choices“ zu ermöglichen, wenn Patienten in Krisensituationen nicht mehr selbst entscheiden können. Da in der Betreuung von Patienten mit onkologischen Erkrankungen die partizipative Entscheidungsfindung und Orientierung an Werten und Wünschen einen hohen Stellenwert besitzen, aber die Unsicherheit zum Vorgehen in und im Umgang mit Krisensituationen oft groß ist, sollte der Themenkomplex einer vorausschauenden Versorgungsplanung im Sinne von ACP bei der Diagnose einer Krebserkrankung besonders bei älteren Patienten und bei Komorbidität frühzeitig berücksichtigt werden.
ISSN:0946-4565
1862-8559
DOI:10.1007/s11654-019-00174-7