Das IMIRA-Projekt am Robert Koch-Institut

Deutschland ist ein Einwanderungsland und 2019 hatte mehr als jede vierte hier lebende Person einen sog. Migrationshintergrund. Bei dieser statistisch definierten Gruppe handelt es sich um einen heterogenen Personenkreis; nicht nur in Bezug auf die Herkunft, sondern auch auf die Lebenslagen oder bei...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Diabetologie (Online) 2020-12, Vol.16 (8), p.698-704
Hauptverfasser: Koschollek, Carmen, Kajikhina, Katja, Bug, Marleen, Santos-Hövener, Claudia
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Deutschland ist ein Einwanderungsland und 2019 hatte mehr als jede vierte hier lebende Person einen sog. Migrationshintergrund. Bei dieser statistisch definierten Gruppe handelt es sich um einen heterogenen Personenkreis; nicht nur in Bezug auf die Herkunft, sondern auch auf die Lebenslagen oder beispielsweise die Zuzugsmotive oder Deutschkenntnisse. Diese Heterogenität lässt sich anhand der statistischen Annäherungskategorie Migrationshintergrund kaum abbilden, spezifische Aussagen über die Gesundheit von Menschen mit Migrationshintergrund sind nicht ohne Hinzuziehung weiterer Variablen möglich. Um Menschen mit Migrationshintergrund besser in das Gesundheitsmonitoring am Robert Koch-Institut (RKI) einzubeziehen und das Thema Migration und Gesundheit ganzheitlicher zu betrachten, wurde das Projekt IMIRA („Improving Health Monitoring in Migrant Populations“) durchgeführt. Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über die wichtigsten Erkenntnisse, die im Rahmen dieses Projektes für die Forschungspraxis gewonnen wurden und trägt Empfehlungen für deren Übertragbarkeit in Bezug auf die medizinische Versorgung zusammen. So sind eine Weiterentwicklung mehrsprachiger Informations- und Aufklärungsmaterialien sowie die Einbeziehung von Vertreterinnen und Vertretern der Zielgruppe(n) unerlässlich. Darüber hinaus sollte in Behandlung und Diagnostik Sprachmittlung durch professionelle Dolmetscherinnen und Dolmetscher gewährleistet werden. Notwendig sind weiterhin Diversitätssensibilität und Diversität im Team. Die hier diskutierten Aspekte können auch im Bereich der Diabetologie nützlich sein. Zur Weiterentwicklung von Disease-Management-Programmen (DMP) sind partizipative Ansätze notwendig, um die DMP-Zugänglichkeit zu erhöhen.
ISSN:2731-7447
2731-7455
DOI:10.1007/s11428-020-00679-8