Update zur Therapie der CF bei Kindern und Jugendlichen
Zusammenfassung Bei Erstbeschreibung der Mukoviszidose (CF) in den 1930er-Jahren verstarben die Betroffenen in der Regel im Vorschulalter an der angeborenen Multiorganerkrankung. Seit Verfügbarkeit von mikroverkapselten Pankreasenzymen, kann die bei 85 % der Patienten bestehende exokrine Pankreasins...
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Veröffentlicht in: | Pneumologe 2022-03, Vol.19 (2), p.104-110 |
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Hauptverfasser: | , , , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Bei Erstbeschreibung der Mukoviszidose (CF) in den 1930er-Jahren verstarben die Betroffenen in der Regel im Vorschulalter an der angeborenen Multiorganerkrankung. Seit Verfügbarkeit von mikroverkapselten Pankreasenzymen, kann die bei 85 % der Patienten bestehende exokrine Pankreasinsuffizienz ausreichend kompensiert werden. In den Atemwegen verursacht die gestörte Chloridsekretion jedoch weiterhin eine Sekretretention und Problemkeimbesiedlung, die auch heute zur Lungendestruktion und damit meist zum vorzeitigen Versterben führt. Durch eine aufwendige Behandlung, die in hoch spezialisierten interdisziplinären CF-Zentren koordiniert wird, ist zu erwarten, dass heute in Deutschland geborene CF-Patienten im Mittel das 50. Lebensjahr überschreiten werden. Dabei führen Ansätze der Gentherapie voraussichtlich auch in den kommenden Jahren nicht zum erhofften Erfolg. Stattdessen ermöglicht die Modulation am Genprodukt, dem CFTR(„CF-transmembrane conductance regulator“)-Kanal, heute bahnbrechende Verbesserungen: Defekte an Ionenkanälen, die bei CF nicht ausreichend öffnen oder gar nicht die apikale Membran exokriner Drüsen erreichen, können mit CFTR-Modulatoren effektiv kompensiert werden. Mit den inzwischen für > 70 % der deutschen CF-Patienten verfügbaren hochwirksamen Modulatoren werden in vitro Kanalöffnungswahrscheinlichen > 50 % und damit in vivo Normalisierungstendenzen der Schweißtests, FEV
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-Verbesserungen > 10 % und Verbesserungen der abdominellen und nutritiven Situation erzielt. Sukzessive erfolgen Zulassungen der hochpotenten CFTR-Modulatoren auch für jüngere Kinder, sodass Organschäden frühzeitiger gemindert bzw. vermieden werden. Eine kurative Therapie ist dies jedoch nicht. Im Verlauf kommt es zu, wenn auch geringeren, Lungenfunktionsverlusten. Die konsequente Beibehaltung wesentlicher Bausteine der Basistherapie ist daher erforderlich. |
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ISSN: | 1613-5636 1613-6055 |
DOI: | 10.1007/s10405-022-00436-2 |