Pflege Kolleg 6 - Händehygiene

Mit Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie rückten Hautkrankheiten nach SARS-CoV-2 assoziierten berufsbedingten Infektionskrankheiten auf die zweite Position der am häufigsten gemeldeten Erkrankungen bei der BGW. Die absoluten Zahlen zu berufsbedingten Hautkrankheiten haben sich dabei nur wenig verändert, s...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Procare: Das Forbildungsmagazin Fur Pflegeberufe 2022-05, Vol.27 (4), p.35-47
Hauptverfasser: Sonsmann, Flora K., Wilke, Annika, Niknam, Sabine, Altenburg, Christiane, Morch-Röder, Alexandra, Kagel, Verena, Berger, Mareike
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Mit Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie rückten Hautkrankheiten nach SARS-CoV-2 assoziierten berufsbedingten Infektionskrankheiten auf die zweite Position der am häufigsten gemeldeten Erkrankungen bei der BGW. Die absoluten Zahlen zu berufsbedingten Hautkrankheiten haben sich dabei nur wenig verändert, so dass das Problem nach wie vor groß ist. Für ausgewiesene Tätigkeiten in einem zeitlichen Umfang von unter einer Minute im Umgang mit chemischen Produkten, „bei denen es sich nicht um krebserzeugende, keimzellmutagene, reproduktionstoxische (CMR-)Substanzen (z.B. kein Formaldehyd) handelt und die die Handschuhe nachweislich nicht auflösen oder erkennbar aufquellen lassen“, können gemäß der 2021 erschienenen DGUV Information 213-032 „Gefahrstoffe im Gesundheitsdienst“ auch medizinische Nitrileinmalhandschuhe verwendet werden (DGUV 2021: 21). Einmalhandschuhen aus synthetischem (z.B. Nitril, Chloropren) oder natürlichem Kautschuk (Latex) werden während der Produktion oftmals Stoffe zur Vernetzung bzw. Wie hoch die durchschnittliche Zahl an Fehlstellen und damit die Wahrscheinlichkeit ist, einen defekten Einmalhandschuh zu verwenden, kann aus dem Accepted Quality Level (AQL; annehmbare Qualitätsgrenzlage) abgeleitet werden. Darüber hinaus wird mit dem Test lediglich die Wasserdichtigkeit überprüft, mit der auf einen Schutz vor Bakterien und Pilzen rekurriert wird, aber explizit nicht von einer Virenbeständigkeit ausgegangen werden kann. Das Ausziehen der Einmalhandschuhe sollte folglich ggf. unter Schwarzlicht mit der Fluoreszenzmethode trainiert werden, wobei verschiedene, mögliche Techniken existieren, demonstriert beispielsweise auf den Seiten des RKI. Da bisweilen auch patienteneigene, ggf. duftstoffhaltige Kosmetika zur Anwendung kommen können, z.B. bei der Duschassistenz, sollten Pflegekräfte mit einer bekannten Typ-IV-Sensibilisierung gegenüber Duftstoffen Schutzhandschuhe und bei Bedarf Ärmelschoner zum Schutz vor potentiellem Allergenkontakt verwenden (Abb. 1). Damit einher geht das Risiko, dass Indikationen zur Händedesinfektion nicht eingehalten werden bzw. die Verwendung von Einmalhandschuhen als Ersatz für eine Händedesinfektion interpretiert und somit eine Erregertransmission wahrscheinlicher wird. Darüber hinaus konnten Kampf et al. in einer Studie nachweisen, dass die getesteten medizinischen Einmalhandschuhe hinsichtlich Penetration, Permeation und mechanische Belastbarkeit bis zu zehn Behandlungen für 30 Sekunden mit einem Händedesinfektionsmitte
ISSN:0949-7323
1613-7574
DOI:10.1007/s00735-022-1554-3