Strategien der arteriellen Kanülierung bei akuter Aortendissektion Typ A zum Anschluss der Herz-Lungen-Maschine
Zusammenfassung Die akute Aortendissektion Typ A erfordert eine sofortige herzchirurgische Therapie unter Nutzung der Herz-Lungen-Maschine, um die schlechte spontane Prognose zu verbessern. Während die venöse Kanülierung weitgehend einheitlich vorgenommen wird, ist die beste arterielle Kanülierung f...
Gespeichert in:
Veröffentlicht in: | Zeitschrift für Herz-, Thorax- und Gefässchirurgie Thorax- und Gefässchirurgie, 2012-02, Vol.26 (1), p.7-13 |
---|---|
Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
Tags: |
Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
|
Zusammenfassung: | Zusammenfassung
Die akute Aortendissektion Typ A erfordert eine sofortige herzchirurgische Therapie unter Nutzung der Herz-Lungen-Maschine, um die schlechte spontane Prognose zu verbessern. Während die venöse Kanülierung weitgehend einheitlich vorgenommen wird, ist die beste arterielle Kanülierung für den Blutrückfluss in den Körper umstritten. Nachfolgend werden die gebräuchlichsten arteriellen Kanülierungsverfahren vorgestellt und deren Vor- und Nachteile skizziert. Eine Bewertung durch die aktuelle Literatur soll zusätzlich helfen, die verschiedenen Methoden zu beurteilen und ihren jeweiligen Nutzen in den oft sehr unterschiedlichen Notfallsituationen zu erkennen. Die am häufigsten genutzte Methode ist im deutschsprachigen Raum die Kanülierung der A. axillaris. Diese Methode führt in einigen Studien zu verbessertem Überleben und niedrigerer Inzidenz an neurologischen Komplikationen. Technische Nachteile wie Gefäßverletzung und mögliche Dissektion der A. axillaris können durch Verwendung eines angenähten prothetischen Seitenarms, über den kanüliert wird, weitgehend beseitigt werden. Auch die direkte aortale Kanülierung kommt häufig zum Einsatz. Ihre Vorteile bestehen in der Vermeidung zusätzlicher Inzisionen sowie der schnellen Handhabung in der Hand des Geübten. Ihr Nachteil ist eine mögliche erhöhte Häufigkeit des Auftretens von zerebralen Embolien. Der ehemalige Standardzugang, die Kanülierung der A. femoralis, wird noch immer häufig genutzt, und ist in Extremsituationen zweifellos eine geeignete Methode. Allerdings ist die erhöhte Häufigkeit an Organmalperfusionen und zerebralen Embolien in mehreren Studien gezeigt worden, weshalb diese Kanülierungstechnik zugunsten der oben beschriebenen Verfahren beim stabilen Patienten vermieden werden sollte. Auch die quantitativ unbedeutenden alternativen Kanülierungstechniken sind, wenn auch nicht uneingeschränkt zu empfehlen, in spezifischen Notfallsituationen durchaus wertvoll. Es ist für den Herzchirurgen von großem Vorteil, in der Notfallsituation einer akuten Aortendissektion Typ A die Vor- und Nachteile der verschiedenen arteriellen Kanülierungstechniken zu kennen und aus ihnen situativ wählen zu können. |
---|---|
ISSN: | 0930-9225 1435-1277 |
DOI: | 10.1007/s00398-011-0896-0 |